[Karasu & Raitsh] High black Moon - Red Lights

Der Ursprung dieser Geschichten ist nicht eindeutig

Moderator: Plexsus

Benutzeravatar
Karasu
Beiträge: 551
Registriert: 9. Okt 2003 18:02
Wohnort: Bottom of the Death Valley
Kontaktdaten:

Beitrag von Karasu »

Sie hatte Harunas Geschichte ruhig zugehört.
„Du bist wirklich eine Besonderheit...“ war dann das erste, was das andere Mädchen von ihr zu hören bekam. Dann lächelte sie kurz.
„Ja, ich war da...ich schaff es meistens nicht wirklich meine Präsenz zu verbergen...ich hab noch einige Fehler an denen ich arbeiten sollte...aber naja...“ Weiter leicht lächelnd trank sie ebenfalls von ihrem Tee. Abwesend streichelte sie Crawford über das weiche schwarzglänzende Gefieder. Sie wusste, dass er genau verstand, was hier besprochen wurde.
Als sie die Geschichte des anderen Mädchens hörte wurde sie jedoch schnell ernster. Sie selbst wusste, wie die meisten Menschen reagierten, wenn sie mit Magierträgern konfrontiert wurden. Sie hatte es selbst erfahren.
Nachdem Misia geendet hatte, blieb sie selbst eine Weile stumm.
//Wenn selbst solche Dinge wieder passieren muss wirklich einiges in Anmarsch sein...//
Ihre dunklen Augen fixierten die Narben auf dem Bein der anderen.
„Ich könnte versuchen etwas gegen die Narben zu machen...aber ich kann natürlich nicht versprechen, dass ich gegen solche hohen Kräfte wirklich etwas ausrichten kann...“
Bei der Entschuldigung zog Iwaya eine Augenbraue nach oben.
„Wieso entschuldigst du dich?“ meinte sie warm. „Ich hab dich schließlich quasi verschleppt...das ist schon ok...ich glaube du hast mal jemanden gebraucht, mit dem du offen reden kannst...“ Sie begann zu grinsen, als sie die Adresse von Harunas Arbeitsplatz las. „Ich bin sicher, dass wir uns bald wiedersehen werden.“ erwiderte sie dann. „Ich arbeite in einer Buchhandlung da ganz in der Nähe. Mit diesen Worten reichte sie der anderen eine ihrer eigenen Visitenkarten. „Hin und wieder bin ich zwar auch an der Uni, aber ich denke ich kann es fast immer einrichten, dass ich Zeit habe, wenn du mich treffen willst.
Mit diesen Worten erhob sie sich und zeigte dann Haruna den Weg Weg zum Badezimmer, als diese danach fragte.
Und auch sie zuckte leicht zusammen, als sie mit einem Mal eine dämonische Präsenz ausmachen konnte.
Als das andere Mädchen im Bad verschwand machte sie selbst sich daran ein paar Dinge zusammenzusuchen, die sie jetzt brauchen würde.
Auf Misias Aussage hin schüttelte sie nur den Kopf.
„Nein, das ist schon ok...ich bring dich jetzt nach hause und dann kümmer ich mich um den Dämon, das dürfte kein allzugroßes Problem sein.“
Sie wartete bis Haruna sich ebenfalls fertig angezogen hatte und verließ gemeinsam mit ihr die Wohnung, diesmal wieder mit Crawford, der auf ihrer Schulter Platz genommen hatte.
Vor dem Wohnhaus angekommen griff Shiori nach der Hand ihrer neuen Bekannten und zog sie in eine schmale Seitengasse.
Mit einem Lächeln sah sie das andere Mädchen an.
„Tu mir den Gefallen und denk jetzt bitte fest an deine Wohnung. Ich weiß nicht genau wo du wohnst, deswegen kann es sonst sein das wir irgendwo am anderen Ende Tokyos landen...“ meinte sie im schönsten Plauderton. „Achja...halt dich gut fest...“
Mit diesen Worten griff sie wieder nach dem Ring, den sie an der linken Hand trug.

Nur einen Lidschlag später standen sie auf dem Dach eines Hochhauses.
„Na hoppla...“ Shiori musste lachen. „Ich hoffe, dass das das richtige Haus ist...ich muss jetzt leider weiter, unser Freund erwartet mich schon sehnlichst. Mata ne.“ Mit einem Winken verschwand sie wieder.

Als sie wieder ein klares Bild vor Augen hatte, erkannte sie, dass sie auf der Rainbow Bridge stand, die um diese Uhrzeit Gott sei Dank ziemlich verlassen war.
„Na komm schon...wo bist du...“ murmelte sie leise, während sie mit den Augen ihre Umgebung absuchte. „Crawford, such bitte von oben...“
Mit einem Krächzen erhob sich der große Vogel in die Luft, wo er bald vollständig mit dem dunklen Nachthimmel verschwamm.
Es dauerte nicht lang, bis ihr Begleiter ihr mit einem weiteren, tiefer klingendem Krächzen zu verstehen gab, dass er das Ziel gefunden hatte.
„Na wunderbar...“ Iwaya blickte nach vorn. Anscheinend hatte auch der Dämon gemerkt, dass er entdeckt worden war und kam nun mit großspurigen Schritten auf sie zu.

„Ein schöner Abend nicht wahr...?“ Seine Stimme war samtig weich und sie konnte spüren, wie er versuchte mit dem darin geknüpften Zauber ihre Sinne zu verwirren und sie in seinen Bann zu ziehen.
„Sicher...und er wäre noch schöner, wenn du nicht hier wärst...“ Sie musterte ihr Gegenüber näher. Es schien als hätte er sich mit Hilfe irgendeiner Art von Magie ein menschliches Äußeres geschaffen, dass es ihm zum einen ermöglichte unter Menschen unentdeckt zu bleiben und ihm zum anderen vor allem weibliche Opfer anlocken musste.
Dank ihrer eigenen Fähigkeiten konnte sie allerdings auch hinter diese Maskerade sehen.
„Schönes Gesicht...ich kann verstehen, warum du dir das zugelegt hast...“ meinte sie naserümpfend.
Sie sah Wut in den Augen des Dämons aufblitzen.
„Du hast ziemlichen Mut dafür, dass du gleich draufgehen wirst.“
„Jaja...die Story kenn ich schon. Dann zeig mal was du draufhast!“ Mit diesen Worten zeichnete sie mit der rechten Hand einen Kreis in die Luft, der keinen Augenblick später als funkelnde elektrische Ladung vor ihr schwebte. Mit einer weiteren Handbewegung schickte sie das Gebilde, dass nun lauter kleine Kugelblitze zu verschicken schien, in Richtung ihres Gegners.
Während dieser damit beschäftigt war diese elektrischen Schocker abzuwehren murmelte sie eine weitere Beschwörung und hielt daraufhin einen Langbogen in den Händen, wie er bei altertümlichen Kriegen verwendet worden war.
„Crawford!“
Kaum hatte ihre Stimme sich erhoben flog die Krähe, nur als schwarzer Schatten erkennbar vorbei und hinterließ eine seiner Federn, bevor er in Richtung des Dämons davonstob, jetzt mit dunkel glühenden Augen.
In ihrer Hand verwandelte sich die Feder in einen ebenso schwarzen Pfeil. Sie legte ihn an und spannte den Bogen.
„Shinte...“ murmelte sie, als das Geschoss von der Sehne schnellte.

Sie starrte intensiv in die schwarzen Augen des Vogels, der ihr gegenüber saß.
„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dich nicht direkt in einen Kampf einmischen sollst?“ Keine Reaktion seitens des Tieres war zu verzeichnen. „Du weißt, dass du zu wichtig bist, um einfach draufzugehen.“ Ein Schnarren war zu hören, dass einen verächtlichen Ton zu haben schien. „Ja natürlich für mich! SO hast du nunmal keine Chance, wenn der Dämon dich angegriffen hätte...“
Diesmal schallte ein lautes Krächzen durch die Wohnung.
„Jaja...Du mich auch...“ antwortete sie mit einem flüchtigen Grinsen.
Mit einem Seufzen stand sie auf, um in der Küche noch einmal neuen Tee zu holen.
Das dieses Tier aber auch so ein verdammter Dickschädel sein musste...
Mit müden Augen sah sie auf die Uhr.
Vielleicht sollte sie doch lieber noch einmal ins Bett gehen und wenigstens ein paar Stunden Schlaf bekommen. Sie hatte schließlich morgen einiges zu tun.
My slashed heart dances, and I question in vain
I just want to be alone right now

.Love Me.

.Abandon Hope.
Benutzeravatar
raitsh van faith
Beiträge: 18
Registriert: 11. Apr 2003 10:23
Wohnort: Meithan
Kontaktdaten:

Beitrag von raitsh van faith »

[OT: lang hat's gedauert *nter zeitmangel leid*
ist recht kurz und war ne spontanidee. hoffe so okay]



Misia stand in ihrer Wohnung vor der geschlossenen Glastür des winzigen Balons. Ohne erkennbare Regung blickten ihre Augen nach draußen, schienen dabei aber kein festes Ziel zu haben.
Draußen war es etwas stürmisch geworden. Der Wind jagte die Wolken am Himmel entlang, sodass man keine Chance hatte, irgendwelche Sterne zu sehen. Es schneite nicht mehr, aber die von den tausend Lichtern braunrot angestrahlten Wolken machten es irgendwie unheimlich.
Unbewusst seufzte sie. Bis vor wenigen Minuten hatte sie mit Kopfschmerzen ruhig auf dem Sofa gelegen und hatte versucht an etwas anderes als die Schmerzen zu denken. Mit ein paar Verbänden hatte sie notdürftig die kleinen Schnitte an ihrem Unterschenkel abgebunden und später etwas Desinfektionsmittel drauaf getropft. Inzwischen war nur noch ein Ziehen im Bein zu spüren, sodass sie wieder einwandfrei stehen konnte.
Das dumpfe Dröhnen in ihrem Kopf war ebenfalls abgeklungen.
Verwirrt legte sie die flache Hand gegen die Scheibe und drückte die Stirn zwei Zoll daneben ebenfalls gegen das Glas. Es so seltsam, dass sie heute einmal genau wusste, warum die Schmerzen verschwunden waren. Vorallem, weil nicht sie selbst die Ursache für das Abklingen gewesen war.
Sie seufzte wieder.
Was das wohl für ihre Zukunft bedeutete? Ob sie jetzt ein wenig von den Dämonen in Ruhe gelassen wurde, weil sie um jemanden wusste, der sich ebenfalls ihnen entgegen stellte?
Ein zynisches Lächeln erschien auf ihren blassen Lippen. Es fiel ihr sehr schwer zu glauben, dass es etwas ruhiger werden könnte. Vorallem konnte sie sich nicht vorstellen, dass Iwaya-san sich aller annahm und sie ab und nu Ferien hatte. Dafür waren es viel zu viele. Wahrscheinlich war es eher so, dass auch Iwaya häufig genug mit ihnen konfrontiert wurde, unabhängig von 'Misias Dämonen'.
Die Augen schließend drehte sie sich vom Fenster weg und zog das Glas Wasser vom Kotatsu. Kurz warf sie den Kopf in Nacken und beförderte so die kleine, weiße Tablette in ihren Magen. Wenigstens schmerzfrei schlafen wollte sie an diesem viel zu seltsamen Tag.

Als sie am Morgen aufstand, war es schon eine halbe Stunde zu spät. Ihr Wecker hatte zwar wie üblich geklingelt, aber sie hatte ihn überhört. Bewusst.
Nun saß sie auf der Sofakante, die Arme auf den Beinen aufgestützt und starrte vor sich auf den Boden. Im Moment wünschte sie sich nichts sehnlicheres als eine Zigarette. Sie hatte nur wenige Male zuvor überhaupt eine geraucht, aber jetzt wollte sie am liebsten so schnell wie möglich eine.
Es war so ruhig in der Wohnung, dass sie das Ticken der Uhr über dem Fernseher hörte.
Plötzlich schreckte sie auf.
Ohne bewusste Entscheidungen zu treffen erhob sie sich und rannte in die Küche. Von dort aus jedes Zimmer, das die kleine Wohnung besaß. Es dauerte keine Minute und sie stand schwer atmend, mit rasendem Herzen wieder im Wohnzimmer.
"Miel?! Wo bist du?!? MIEL??"
Ihre Kehle schmerzte, so laut hatte sie gerufen. Doch sie erhielt keine Antwort, nur das Ticken der Uhr war zu hören, gleichmäßig und voller Hohn.
Noch einmal rief sie nach dem Rüden - mit dem gleichen Ergebniss.
"Miel? ... Mi..." Ihre Stimme brach. Das Schluchzen, was sie überrannte, schürte ihr fast den Atmen ab. Schwer schluckend musste sie sich hinknien, hielt sich dabei den Hals, als wenn sie damit irgendwelche unsichtbare Fesslen loswerden konnte.
Wie vom Schlag getroffen fiel sie vorn über. Die Tränen flossen, asl hätte jemand eine Schleuse geöffnet, die schon viel zu lang das Nasse zurück gehalten hatte.
"Warum?!", schrie sie erschickt, obwohl keiner sie hören konnte, "Wieso müsst ihr mir auch noch den letzten Rückhalt nehmen??"
Wütend schlug sie mit der Faust auf die federnde Tatamimatte. Sie wusste nicht, ob sie wirklich totunglücklich oder rasend vor Wut sein sollte. In ihr drehte sich alles so sehr, dass sie absolut nicht klar denken konnte.

Zur Arbeit hatte sie schon am Morgen nicht wirklich gehen wollen, jetzt hatte sie definitiv keinen Geist mehr dafür. In sich gezogen, alle Außenwelt ausblendend und gleichzeitig verfluchend hatte sie sich irgendwie in die U-Bahn gesetzt, auch wenn sie sich jetzt schon nicht mehr an die Schritte vor fünf Minuten erinnerte.
Wie in trance stieg sie nach nicht gezählten Stationen wieder aus und schlürfte, wie eine leere Hülle, zu dem Buchladen. Sie wollte nicht sehen wollen, welches Gesicht sie machte, doch die Verkäuferin an der Zentralkasse leitete sie trotzdem weiter.
Als sie im zweiten Stock angekommen war, brauchte sie nicht lang, Iwaya zu finden.
Ihre Stimme war immer noch brüchig, belegt und viel zu kraftlos. Doch es steckte auch unmenschlicher Groll in ihr. "Sie haben mir meinen Hund genommen, als ich gestern nicht zu Hause war."
~ Mitglied im Elite Clan ~

クロアゲハチョウの様に
誇らしい羽根で飛びたい
くだらないって言わないで
そんな人生がいいの いいの・・・

~ Like the black swallowtail butterfly, I want to fly with proud wings
Without anyone saying, "Get down!", that sort of life would be nice, be nice... ~
Benutzeravatar
Karasu
Beiträge: 551
Registriert: 9. Okt 2003 18:02
Wohnort: Bottom of the Death Valley
Kontaktdaten:

Beitrag von Karasu »

[OT: Is schon ok, die Idee is gut...
Ich entschuldige mich schon mal für diesen Roman...das sollte nie so lang werden ^^°
Aber dafür, dass ich mir das jetz so spontan aus den Fingern gesogen hab, bin ich ganz zufrieden XD



Für Shiori hatte der Tag begonnen, wie jeder andere auch. Ihr Wecker hatte nach einer viel zu kurzen Nacht geklingelt, aufgestanden war sie, eine halbe Stunde später. Anders als die meisten Japaner hatte sie auf ihr Frühstück verzichtet und nur eine Tasse Kaffee getrunken, bevor sie das Haus verlassen hatte.
Dann führte sie ihr Weg kurz in eines der Unigebäude, wo sie einem ihrer Professoren wichtige Unterlagen zurückgegeben hatte.
Keine halbe Stunde später war sie in der Buchhandlung eingetrudelt und dort gleich von einer neuen Lieferung antiker Bücher empfangen worden.

Grübelnd saß sie im zweiten Stock der Buchhandlung, kratzte sich mit einem Bleistift an der Nase und grübelte ununterbrochen an einer Übersetzung.
Ein Teil von ihr horchte auf, als sie den Hauch einer Aura wahrnahm, die soeben hier erschienen war und die sie kannte.
Dennoch erschrak sie ziemlich als sie ohne Vorwarnung angesprochen wurde. Zuerst hatte sie Haruna-san mit einem Lächeln begrüßen wollen, doch als sie ihre Worte hörte wurde ihr Blick ernst und sie sah ihre neue Bekanntschaft mit einem mitfühlenden Blick an.
„Das...tut mir wirklich leid...“
Sie wusste wie pathetisch diese Worte klingen mussten, aber sie meinte es wirklich so und fand keinen anderen Weg, um sich auszudrücken.
Mit einem inneren Seufzen erhob sie sich.
„Komm mit...“ Sie griff das andere Mädchen vorsichtig aber bestimmt an der Hand und zog sie hinter sich her.
„Fukushima-san? Ich mach mal kurz Pause ok?“ rief sie zu ihrem Chef, als sie durch den Laden gingen. Der warf kurz einen Blick auf die Beiden Mädchen, schien sich seinen Reim auf das sich ihm bietende Bild zu machen und nickte.
Sie führte Haruna an dem Büro, in dem sie für gewöhnlich gemeinsam mit ihrem Kollegen arbeitete, vorbei und griff sich ihren Mantel, bevor sie die Tür am Ende des kurzen Ganges öffnete und mit dem rothaarigen Mädchen in den Hinterhof trat, in dem ein kleiner, aber nichts desto trotz schöner und ordentlich geharkter Zen-Garten untergebracht war.
„Setz dich...“ sie zeigte auf eine kleine Holzbank, die an der Hauswand stand, zog ihren Mantel an und ließ sich dann neben der anderen nieder.
Mit einem Griff in ihre Manteltasche bekam sie eine Packung Phillip Morris zu fassen, zog sich einen Glimmstängel heraus und hielt die Schachtel dann Haruna hin, falls diese auch rauchen sollte.
//Ich sollte meinen Kippenkonsum echt einschränken...dafür, dass ich nicht rauche, hab ich derzeit echt nen ziemlichen Verbrauch...//
Sie zuckte leicht mit den Schultern, entzündete die Zigarette dennoch.
Eine Weile saß sie nur schweigend da, nahm den Anblick vor sich in sich auf und überlegte, was sie sagen könnte. Sie war noch nie besonders gut darin gewesen Menschen zu trösten.
Schließlich seufzte sie.
„Ich wünschte ich könnte dir irgendetwas sagen, was dich aufmuntert, oder dir deinen Schmerz ein bisschen nimmt...“ sie warf einen warmen Blick auf das Mädchen neben sich. „Leider...kann ich das nicht...und ich bin kein Mensch, der anderen unnötige Hoffnungen bereitet...Ich kenne deine Vorgesetzten nicht, aber wenn sie nur halbwegs so sind, wie meine – was ich vermute – dann kannst du vermutlich nicht allzu viel gegen ihre Entscheidungen ausrichten...auch wenn ich nicht nachvollziehen kann, warum sie das gemacht haben sollten...ich sehe keinen Grund dich derart bestrafen zu müssen...“
Ohne groß darüber nachzudenken, legte sie einen Arm um Misia und zog sie kurz an sich.
„Halt mich für einen Narren...aber trotz allem was geschieht glaube ich daran, dass am Ende alles gut werden wird...was auch immer das bedeutet...“
Sie richtete sich wieder auf, nahm einen Zug von ihrer PM, ließ dann den bläulichen Rauch in die kalte Luft aufsteigen. Sie sah den dünnen Schwaden aus Giftstoffen nach, wie sie sich im Himmel über ihnen verloren. Nachdem sie abermals in ihrer Tasche gekramt hatte, reichte sie Haruna ein Taschentuch.
„Darf ich dir eine Geschichte erzählen?“ fragte sie dann. Als sie keine Antwort, die es ihr verbieten würde erhielt, fuhr sie nach einigen Augenblicken mit gedankenversunkener Stimme fort.
„Es war vor einigen hundert Jahren...damals war Kyoto gerade zur neuen Hauptstadt erwählt worden...zu dieser Zeit lernten sich zwei Menschen kennen. Sie stammten beide aus angesehenen Familien und ihre Eltern hatten beschlossen, dass es zum Wohle aller sei, wenn die beiden heiraten würden. Das Mädchen, sie hieß Reiko, war zu diesem Zeitpunkt etwa 19 Jahre alt, doch als sie ihren zukünftigen Mann traf, war sie davon überzeugt, dass es eine gute Ehe sein würde auch wenn Masahito einige Jahre älter war als sie.
Die Hochzeit war ein großes Fest und beide waren glücklicher als man es bei einer arrangieren Ehe hätte denken können. Als sie spät in der Nacht allein in ihrem Hochzeitsgemach waren, heißt es, sei ihnen die Göttin Kannon in einer ihrer vielen Gestalten erschienen und habe ihnen offenbart, dass ihr erstes gemeinsames Kind ein Magieträger sein würde und sie so eines der mächtigsten Magiergeschlechter der damaligen Welt begründen würden. Reiko hatte erst große Angst, denn auch damals geschah es leicht, dass Magiegeborene mit allen Übeln belastet wurden, die geschahen. Doch ihr Mann versicherte ihr, dass alles gut werden würde, da sie unter dem Schutz der Göttin Kannon stünden.
Und wie es prophezeit worden war, kam nicht ganz ein Jahr nach ihrer Eheschließung ihr erstes Kind auf die Welt. Es war ein Junge und sie nannten ihn Toshimasa, er war anfangs wie jedes andere Kind seines Alters auch. Die einzige Auffälligkeit war, ein Muttermal, das er zwischen den Schulterblättern hatte und die Tatsache, dass ihm selten jemand etwas abschlagen konnte. Sein Leben verlief lange Zeit sehr ruhig, auch als er seine Magie schon entdeckt hatte. Turbulent wurde es erst, als die ersten Dämonen und dunklen Wesen auftauchten. Er wusste, dass er einer der wenigen war, der etwas gegen sie ausrichten konnte und akzeptierte sein Schicksal.
Ob es Vorbestimmt war oder einfach eine Fügung des Schicksals, weiß ich nicht, aber es gelang immer die Fähigkeiten, die Toshimasa als Erste erhalten hatte durch die Jahrhunderte hinweg weiter zu vererben, auch wenn sie bei einigen mehr und bei anderen weniger stark ausgeprägt waren.
Zu der Zeit von Toshimasas Geburt und auch in den folgenden Jahrhunderten wurden in verschiedenen Teilen der Welt weitere dieser Familien gegründet. Jede hatte eine etwas andere Art der Magie und jede hatte ein Wappentier, dass diese Magie repräsentierte. In Japan waren die Familien der Schwalbenschwanzschmetterlinge und der Krähen die stärksten und ältesten. Und die einzigen, die es bis heute gibt, weil sie weise genug waren einen Weg zu finden, der das Weiterbestehen des Erbes sichert.“
Sie machte eine kurze Pause, um sich zu sammeln. All diese Ereignisse lagen so weit zurück, und doch erschienen sie ihr gegenwärtig, als hätte sie sie selbst mit erlebt.
Sie lächelte Haruna kurz an.
„Ich hoffe ich langweile dich nicht...ich bin auch gleich fertig...“ Sie warf die Überreste ihrer Zigarette in den bereitstehenden Aschenbecher und fuhr dann fort:
„Wie gesagt, es gab an vielen Orten der Welt solche Familienstämme...in Magierkreisen wurden sie zusammenfassend die „Flügel“ genannt, da jede Familie ein geflügeltes Tier als Wappen hatte. Natürlich war aber auch die dunkle Seite nicht untätig. Schon früh gab es auch dunkle Magierfamilien und nicht nur einmal ist es ihnen gelungen, Teile der Flügel auszulöschen, ganze Familien auszurotten oder die Magegeborenen auf ihre Seite zu ziehen. Hier in Asien war eine der stärksten dunklen Familie die, die schließlich den „Meister“ hervorbrachte. Ich weiß nicht, wie die Familie ursprünglich hieß...man nennt ihn nur so. Er hatte es geschafft, die meisten Familien hier auszurotten und selbst die beiden Clans hier in Japan sind dem vollständigen Verschwinden nur knapp entkommen.
Der derzeitige Erbe der Schwalbenschwänze hat es vor einiger Zeit geschafft den Meister zu besiegen und zu verbannen. Allerdings gibt es Zeichen, die darauf hindeuten, dass er wiedererstehen wird.“
Sie hielt abermals kurz inne, um ihre Gedanken zu ordnen und zu dem zu kommen, worauf sie eigentlich die ganze Zeit hinaus wollte.
„Du bist vielleicht schon darauf gekommen...ich bin die derzeitige Erbin des Krähenclans...Kurz nachdem ich geboren wurde, sind meine Eltern nach Großbritannien ausgewandert, um mich zu schützen und mich möglichst gut vorzubereiten, auf das, was mich erwarten würde, wenn ich hierher zurückkomme. Allerdings hatten sie dabei etwas vergessen. Ich weiß nicht genau wann, aber irgendwann zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert hat sich in Südengland ein Vampirclan angesiedelt, der bis heute zu einem der reinsten und ältesten überhaupt zählt. Man nennt sie „Die Alte Riege“...sie sind so etwas wie der Adel ihrer Rasse...als sie hörten, dass sich ein Flügelerbe in ihrem Gebiet befindet haben sie vieles versucht, um zu verhindern, dass ich je zu dem werde, was mir vorbestimmt ist...
Du musst wissen, zu seinem Schutz ist jeden Flügel ein Wächter zugeteilt. Die von da oben“, sie zeigte wage in Richtung Himmel, „entscheiden das. Wer auch immer sie sind, ich weiß es nicht. Vor etwa sechs Jahren jedenfalls, als ich mit meinem Wächter gerade unterwegs war, um einen ziemlich hartnäckigen Dämon zur Strecke zu bringen, haben und Mitglieder der Alten Riege aufgelauert...Sie haben ihn...gebissen...Mir blieb damals nichts anderes übrig als ihn zu töten...“
Shiori spürte, wie sich ihr langsam der Hals zuschnürte. Auch wenn diese Ereignisse einige Zeit her waren, schmerzte es sie immer wieder, wenn sie daran zurückdachte.
„Danach habe ich mich geweigert einen neuen Wächter anzunehmen. Es hat viel Kraft und einige Opfer gekostet, aber letztlich habe ich mich durchgesetzt...heute habe ich Crawford...ich brauche keinen Wächter mehr...“
Langsam strich sie sich die Haare aus der Stirn.
„Worauf ich mit alledem aber hinauswollte: Es liegt im Schicksal von uns Magieträgern, dass das Leben uns jede Menge Steine in den Weg legt...jetzt mehr als je zuvor befürchte ich. Aber dennoch dürfen wir nicht aufgeben. Ich weiß, dass du da vermutlich anders denkst als ich, aber wir müssen unsere Bestimmung annehmen...Auch wenn mir nicht viel an den meisten Menschen liegt...so denke ich trotzdem, dass dieser Planet etwas wundervolles ist, das es wert ist gerettet zu werden...Für Miel kann ich leider nichts tun, auch wenn ich wünschte, dass es anders wäre...Aber du darfst ihn nicht aufgeben Misia.“ Mit Absicht hatte sie eher ungebräuchlicher Weise den Vornamen ihres Gegenübers benutzt und sah ihr jetzt fest in die Augen. „Du musst glauben, auch wenn es schwer sein sollte. Kämpfe um ihn...“
Einen Moment sah sie das andere Mädchen schweigend an, begann dann leise zu lachen.
„Und...tut mir Leid, dass ich dich mit diesen ganzen Informationen jetzt so...zugemüllt hab...das ist dir vermutlich relativ egal, oder?“ fügte sie an und klang dabei leicht verlegen.
My slashed heart dances, and I question in vain
I just want to be alone right now

.Love Me.

.Abandon Hope.
Benutzeravatar
raitsh van faith
Beiträge: 18
Registriert: 11. Apr 2003 10:23
Wohnort: Meithan
Kontaktdaten:

Beitrag von raitsh van faith »

[OT: naja, viel ist es nicht^^'' aber ich bin mir im moment auch nicht so sicher, wie es mit uns beiden weiter gehen soll oder was als nächstes kommt, deswegen erst mal abwarten ;)]

Misia saß auf ihrem Stuhl, die Unterarme auf den Oberschenkeln liegend. Von ihrer rechten Hand stieg der blaugraue Rauch der Zigartette auf.
Erst als seine Kringel wieder ihr Sichtfeld kreuzte, merkte sie, dass sie mit ihrem Gedanken sonst wohin abgedriftet war. War sie so fertig, dass sie schon angefangen hatte zu rauchen?
Den Gedanken bitter wegschiebend zog sie wieder an der Zigartette und sah hinüber zu Iwaya. „Da ich nun inzwischen einige Zeit in diesem Magiesumpf stecke, muss ich zugeben, dass es mir eine Ehre ist, einen solchen Erben, wie dich, zu treffen.“ Sie versuchte sie ein Lächeln abzuringen.
„Ich kann mir vorstellen, dass das noch mehr Scherereien mit sich bringt, als dieser Überfall damals auf mich.“
Die Geschichte, die ihr erzählt worden war, schwirrte ihr wie ein Film im Kopf herum, den sie nicht richtig verstanden hatte. In ihr lagen Jahrhunderte der Geschichte, viel zu viele Ereignisse, um sie alle auf einmal in kurzer Zeit verarbeiten zu können.
Neuerlich hob sie den Blick, sah ihr Gegenüber an. „Iwaya-san, besitzt dein Raabe auch Fähigkeiten, wie wir, oder ist er ‚nur’ dein Begleiter?“
Misia musste an Miel denken. Iwaya hatte gesagt, dass sie ich nicht aufgeben sollte, doch irgendwie konnte sie nicht glauben, dass solche Bastarde wie die Dämonen, die sie bis jetzt getroffen hatte, ihn in Ruhe lassen würden, nur um sie zu ärgern.
Doch was wollten sie mit ihm? Hatten sie ihn einfach mit sich genommen, um sie seelisch zu zermürben, oder verfolgten sie einen bestimmten Plan?
Den Kopf schüttelnd zerdrückte sie die PM im Aschenbecher. Sie musste zugeben, dass Iwaya sie auf andere Gedanken gebracht hatte. Sie wollte den Rüden nicht aufgeben, aber wenn sie ehrlich war, begann sie angesichts der Dämonen zu resignieren.
„Es tut mir Leid, aber die, die mir diesen Fluch auferlegt haben, haben mir nicht Miel genommen. Zu so etwas wären selbst die nicht fähig. So etwas können sie sich nicht erlauben. Nein… Miel wurde von den Dämonen verschleppt. Dessen bin ich mir sicher.“
Wieder fiel ihr Blick zu Iwaya. Sie konnte es sich absolut nicht vorstellen, wie es sein musste, das gesamt Erbe einer so mächtigen Familie auf sich lasten zu haben, wenn es für sie schon so schwer war, göttliche Magie in sich zu ertragen.
Sie lächelte bitter. „Iwaya-san, darf ich dir noch etwas erzählen?“ Unbewusst knete sie ihre Hände durch, nahm sich schließlich entschuldigend noch eine Zigarette, die wenigstens ein bisschen ihrer Aufgeregtheit bekämpfen konnte.
„In der Nacht, als man mir viel mehr Macht gab, als ich je gewollt hatte, kam jemand zu mir, der eigentlich nicht unter Menschen sein durfte. Sie gab mir ihre Kräfte, weil sie meinte, ich würde besser mit ihnen klar kommen. Noch dazu war ihre ‚ihre Zeit gekommen’ und so hatte man entschieden, dass ich diese Kräfte haben sollte. Diese Frau, die in meinem Zimmer auftauchte, war weder ein Mensch, noch ein Dämon.“
Sie zog an der PM. „Es war eine verfluchte Göttin…“, sagte sie bitter, das Gesicht verziehend. „Ich habe die gottverdammten Kräfte einer Göttin bekommen! Wie, habe ich sie gefragt, soll je ein Mensch mit so viel Macht klar kommen, ohne durchzudrehen, ohne verrückt zu werden? Doch sie gab mir keine Antwort, zeigte absolut keine Reaktion. Sie stand da nur in ihrem gleißenden Licht und verschwand schließlich. Ohne Erklärung, ohne mir Hilfe anzubieten.“
Verbittert und wütend zugleich drückte sie sich an die Stuhllehne. „Sprichwörtlich ‚friss oder stirb’. Komm damit klar, wir werden die sicher nicht dabei helfen. – Sie wusste ja genau, dass ich mich nicht gegen ihre mir auferlegte Aufgabe würde wehren können, was also solltest sie mir da auch groß erklären?“
Misia lächelte wieder. „Wenn ich von dir also nun höre, dass jemand auftauchen wird, der noch mehr Ärger bereitet, als diese Dämonen, dann höre ich die da oben regelrecht lachen. ‚Super, dann ist die Kleine ja wieder beschäftigt’ grölen sie. Aber mir ist das egal! Mich interessiert nur, wie ich meinen Hund wieder bekomme. Denn er hat wenigstens versucht mir ein wenig zur Seite zu stehen.“
Erleichtert schob sie den Stummel in den Aschenbecher. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es fast elf war.
„T… tut mir Leid, dass ich dich so lang von deiner Arbeit abgehalten habe!“, stieß sie daraufhin aus. „K…kann ich dich vielleicht zum Mittag zu etwas Ramen einladen? Natürlich erst, wenn du Pause hast! Ich warte so lange. Ich gehe heute nicht mehr auf Arbeit. Dort würde ich sowieso nichts zu Stande bekommen.“ Sie stand auf und verbeugte sie dankend. Ohne ein weiteres Wort abzuwarten lief sie aus dem Zimmer und auf die Bücherregale zu. Lächelnd nickte sie der etwas verblüfft dreinschauenden Iwaya über die Schulter zu, als sie sich ein Buch aus dem Regal zog und auf die gemütlichen Lesesessel zu bewegte. Woher sie plötzlich diese Ruhe nahm, wusste sie nicht. Vielleicht war ihr Geist einfach über die Ablenkung froh. Dass er die dunklen Erinnerungen erst mal beiseite schieben konnte und sich etwas anderem zuwenden.
~ Mitglied im Elite Clan ~

クロアゲハチョウの様に
誇らしい羽根で飛びたい
くだらないって言わないで
そんな人生がいいの いいの・・・

~ Like the black swallowtail butterfly, I want to fly with proud wings
Without anyone saying, "Get down!", that sort of life would be nice, be nice... ~
Benutzeravatar
Karasu
Beiträge: 551
Registriert: 9. Okt 2003 18:02
Wohnort: Bottom of the Death Valley
Kontaktdaten:

Beitrag von Karasu »

Mit einer energischen Bewegung drückte Shiori die Zigarette im Aschenbecher aus und blinzelte mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen in die Sonne. Dann sah sie wieder zu ihrer Begleitung und zuckte leicht mit den Schultern.
„Ich bin so erzogen worden...für mich ist es selbstverständlich über gewisse Fähigkeiten zu verfügen...ich kenne die Geschichte meiner Familie seit ich denken kann...und ich bin stolz darauf ein Teil davon zu sein, auch wenn das heißt, dass ich auf einige Dinge verzichten muss...“
Bei der Frage nach Crawford konnte sie sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
„Krähe. Darauf besteht er.“ Sie streckte sich kurz. „Er ist etwas Besonderes. Aber das erkläre ich dir ein anderes Mal...das wäre jetzt zu kompliziert...“
Als das andere Mädchen ihr von ihrem Schicksal erzählte wurde sie jedoch wieder ernster.
//Ich sehe schon...wir alle tragen unsere Lasten...und deine wiegt wohl noch schwerer als die, ich auf mir liegt...//
„Ich glaube dein Leben ist weitaus schwerer als meins...du wurdest da einfach reingeworfen...das ist grausam...“
Für einige Momente verfiel sie in Schweigen, hörte Misia weiter zu, bevor sie sie mit einem entschlossenen Ausdruck in den Augen ansah.
„Ich verspreche dir, dass ich alles versuchen werde, um dir Miel wiederzubringen.“
Sie hob erstaunt die Augenbrauen und folgte der Jüngeren mit Blicken, als diese erst in einen Schwall von Entschuldigungen ausbrach und schließlich an ihr vorbei wieder in das Gebäude ging.

Etwas gemächlicher erhob sie sich ebenfalls von der Bank und streckte sich erst einmal.
„Das wird, glaube ich, sehr interessant werden...“ murmelte sie leise, bevor sie ebenfalls wieder in das kühle Gebäude trat. Misia fand sie in einer der Leseecken.
„Können wir das essen auf heute Abend verschieben? Sagen wir um 8 Uhr?“, fragte sie freundlich, nahm dann einen Zettel und schrieb der anderen die Adresse, des von ihr angestrebten Restaurants auf. „Und keine Angst, ich lad dich ein...ich will feiern, dass ich dich gefunden habe...“ Mit diesen Worten wandte sie sich ab, um wieder ihrer Arbeit nachzugehen, drehte sich aber noch ein weiteres Mal kurz um. „Achja...und ich will dir etwas zeigen heute Nacht...“
Mit diesen Worten machte sie sich entgültig wieder auf den Weg in ihr Büro. Es tat ihr Leid, dass sie jetzt nicht mit Haruna weggehen konnte, aber diese Übersetzung würde ihr den ganzen Tag noch im Kopf rumspuken, wenn sie sie nicht fertig bekam und außerdem wirkte das, womit sie das andere Mädchen überraschen wollte im Dunkeln einfach viel besser.

Mit einem zutiefst erleichterten Seufzen lehnte sie sich einige Stunden später in ihrem Stuhl zurück.
„Fertig?“, fragte Gotô sie mit einem Grinsen.
„Jap...und mir brummt der Schädel...“. Sie griff nach der Tasse mit mittlerweile kaltem Tee, die auf ihrem Tisch stand und trank einen Schluck. Dann richtete sie sich mit einem kleinen Ächzen auf und packte ihre Sachen zusammen. „Itekimasu![1]“Sie verbeugte sich leicht
„Hai, otsukaresama deshita![2]“ Gotô nickte ihr zu und verteifte sich dann wieder in seine eigene Arbeit.
„Otsukare...[3]“ Sie wandte sich zum gehen und stand einige Momente später auf der Straße und atmete erleichtert, die mehr oder weniger saubere Luft Tokyos ein.

Um etwa 7 Uhr verließ sie ihre Wohnung wieder, frisch gestylt und diesmal in Begleitung Crawfords. Gemächlich lief sie die Straßen entlang, genoss die scheinbar vollkommen friedliche Atmosphäre. Der etwas zu groß geratene schwarze Vogel saß ruhig auf ihrer Schulter und ließ sich die kleinen Liebkosungen gern gefallen, die Shiori ihm zuteil werden ließ.
„Das ist alles sehr seltsam...“ meinte die junge Frau nach einiger Zeit leise. „Meinst du, dass es ok ist ihr zu helfen?“ Ein leises Geräusch war zu hören. „Mh...ich hoffe es...es ist traurig, dass ihr so viele Dinge passiert sind...“
Sie atmete durch, blieb stehen und sah in den Himmel.
„Crawford...ich will wieder fliegen können...“ sehnsüchtig blickte sie in die blaue Weite, bevor sie von einem energischen Krächzen in die Realität zurückgeholt wurde.
„Jaja...ich weiß, dass es nötig war...ich sag ja schon nichts mehr...“ Sie ließ ihn von ihrer Schulter auf ihren Handrücken klettern. „Also...wir treffen uns nachher wieder, du weißt wo...ich will Haruna nicht warten lassen.“
Mit einem letzten Schnarren entfaltete der Vogel seine Schwingen und stob davon.

Einige Minuten vor 8 kam Shiori endlich an dem Restaurant an, wo sie Misia schon warten sah.
„Sorry, ich hoffe du wartest noch nicht zu lang!“ Sie verbeugte sich höflich, griff dann aber ungefragt nach der Hand der anderen.
„Lass uns reingehen, ich sterbe vor Hunger!“ meinte sie dann gut gelaunt und betrat mit ihrer neuen Freundin das Lokal, das sie ausgesucht hatte.

-----
[1] etw. „Ich gehe jetzt!“
[2] etw. „Vielen Danke für die harte Arbeit!/Vielen Dank für die Zusammenarbeit!“
My slashed heart dances, and I question in vain
I just want to be alone right now

.Love Me.

.Abandon Hope.
Benutzeravatar
raitsh van faith
Beiträge: 18
Registriert: 11. Apr 2003 10:23
Wohnort: Meithan
Kontaktdaten:

Beitrag von raitsh van faith »

[OT: muha.. jetzt lern ich noch hier japanisch :]] *sich kaputt freut* das nenn ich mal fullservice XD – übrigens: eine zahl hast du vergessen *kicha*
Ohjee… also literarisch ist das eeecht kein meisterwerk^^’’’’ *sich glatt dafür entschuldigen muss*
Übrigens: ich rede von so einem klassischen, schönen viktorianischen outfit. Nichts übermässig auffälliges, aber schöön^^
Un jaaa, die göttin entstammt ganz exklusiv meiner muse X’’DDD – bitte nicht wegen den ganzen fehlern und diletantischen sachen hauen….^^’’’’’’’ sie war jung und wusste nicht, was sie tat *fiep*]


Misia stand in ihrer Wohnung vor dem hohen Spiegel im Flur und sah sich selbst tonlos in die Augen. Keine Gedanken schwebten durch ihren Geist, keine Gefühle. Nichts.
Erst nach einer Minute merkte sie, dass sie unbewusst auch die Luft angehalten hatte. Ein Husten ließ sie wieder aus ihrer Lethargie erwachen.
Ihr Blick fiel auf das Buch in ihren Händen, dass sie erst heute in der Buchhandlung, wo Iwaya arbeitete, gekauft hatte.
Nervös druckte sie es so fest an sich, dass ihre Fingerkuppen weiß wurden. Sie schnaubte geräuschvoll. Sollte das hier wirklich alles sein, was ihr Schicksal vorher bestimmte?
Sie warf das Buch auf die kleine Kommode vor sich und lief zurück in ihr Zimmer um sich für heute abend umzuziehen.
Als sie dann wieder in den Flur zurück trat und sich diesmal im Spiegel betrachtete, lächelte sie leicht. „Nur gut, dass ich kein Priestergewand habe. Diese Dämonen von da oben könnten noch meinen, ich hätte meine Schicksal akzeptiert…“
Mit einem leichten Kichern drückte sie Zeige- und Mittelfingerkuppe gegen das Spiegelglas in der Höhe ihrer Stirn und verließ dann die stille Wohnung mit dem kleinen Buch in ihrer Tasche.

„Hajimemashite, Iwaya-san!“ Sie verbeugte sich höflich. „Keine Sorge, ich stehe noch nicht lang.“
Ohne die Chance zu bekommen sich zu wehren wurde sie hinter der Anderen in das Restaurant gezogen. Im Raum atmete sie durch. Irgendwie war sie plötzlich aufgeregt. Lag es an dem Buch in ihrer Tasche, oder war sie es einfach nicht mehr gewöhnt, mit jemanden zwanglos irgendwohin zu gehen?
„Lass mich dich bitte wenigstens zu einer Portion Ramen einladen. Das ist das mindeste, was ich dir schulde, nachdem du mich vor dem Dämon bewahr hast.“ Sie lächelte ungezwungen. Angesichts der Lautstärke in dem anscheinend sehr beliebten Restaurant hatte sie keine Angst, dass jemand sie hören konnte, der ihre worte sowieso verdreht oder panisch ausgelegt hätte.
Sie strich sich den dunklen Rock glatt. Irgendwann vor ein paar Monaten hatte sie in einem Laden diese schwarze Kleid mit den roten Bändern an Armen und Korsage gesehen. Falls es so etwas wie Shinigami oder böse Götter gab, würde mindestens eine weibliche so etwas tragen oder zumindest ihre Diener es tragen lassen. Misia wusste nicht, dass man in Europa früher solche als Brautkleider getragen hatte und stigmatisierte die schwarze Farbe eigentlich auch nicht als etwas böses. Und doch war alles, was ihr irgendwie ein wenig als Rebellion erschien, gerade recht.

Eine Flasche Sake hatte beiden etwas die Zunge gelockert und die Anspannung genommen. Vor allem Misia tat dieses Freie gut. Es förderte ungemein Entspannung zu tage.
Doch immer noch lag dieses kleine Buch in ihrer Tasche und belastete ihren Geist.
Bis sie es schließlich aus der Tasche zog und ruhigen Blickes vor Iwaya auf den Tisch legte. Es war die Kojiki.
„Über die Geschichte japanischer Götter muss ich dir sicher nichts erzählen“, sagte sie lächelnd und hob den Deckel des kaum A5 großen Buches an, während es für sie auf dem Kopf lag, Iwaya es aber lesen konnte. Misia blätterte nicht lang.
„Ich hab dieses Buch heute in deiner Buchhandlung gefunden. Es scheint eine sehr alte Ausgabe zu sein, so weit ich das beurteilen kann.“
Vorsichtig tippte sie an der bestimmten Seite auf das Ende eines noch mit Feder gezeichneten Stammbaumes.
„Das ist die Abstammung der Götter von Ameterasu-sama.“ Unten zeigte ihr Nagel auf einen der vorvorletzten Namen. „Diese Frau, die bei mir war, hat mir damals diesen Namen genannt.“
Iwaya verzog die Brauen. „Hohe-no-gishi?“
Misia nickte. „Genau die. Frage mich bitte nicht, was für eine Göttin das ist. Ich habe bis heute keine Aufzeichnungen zu ihr gefunden. Bis heute. Selbst wenn sie eine Nachfahrin von Amaterasu höchstpersönlich ist, wundert es mich doch, wieso niemand diesen Namen kennt.“
Sie zuckte ungerührt mit den Schultern.
„Nicht, dass mich das stören würde. Mich würde nur interessieren, wer mir da mein Leben versaut hat und wen ich dafür verfluchen kann, falls ich sie noch mal treffe, nicht vielleicht sogar mehr.“
Zwinkernd hob sie das kleine Sakeschälchen. „Ich weiß“, lachte sie, „eigentlich sollte man mich bekämpfen und nicht die Dämonen, die mir gar nicht so unähnlich zu sein scheinen.“
Als sie das Schälchen an die Lippen setzte, erstarrte sie. Ihre rechte Hand zitterte, als würde der Boden unter ihr vibrieren.
Sofort schnellte ihr Kopf in Richtung des Einganges.
„Hast du noch jemanden eingeladen, von dem ich nichts weiß?“ Sie runzelte die Stirn und setzte die Schale ganz langsam ab. Dem kleinen Klackgeräusch der Keramik folgte ein tiefes Grollen, wie das eines tatsächlichen Erdbebens. Doch weder der Boden gab eine Erschütterung von sich, noch taten die anderen Gäste, als würde ihnen Gefahr drohen.
Misia seufzte.
„Es wäre zu schön gewesen, endlich mal einen Abend nur so aus Spaß zu verbringen. Zu trinken, zu essen und zu reden.“
Entschuldigenden Blickes entzog sie Iwaya das Buch und ließ es wieder in die Tasche gleiten.
„Wenn du mich entschuldigst, ich komme gleich wieder.“
Schon im Aufstehen verbeugte sie sich und warf sich dabei den schmalen Riemen der Handtasche über die Schulter. Vorsichtig schob sie sich hinter dem Tisch hervor, versucht, es so normal wie möglich aussehen zu lassen.
Als sie dann auf dem Gang stand, verbeugte sie sich noch einmal entschuldigend. „Bitte warte hier auf mich, ich bin sofort wieder da. Es täte mir absolut leid, wenn wir so auseinander gehen würden. Das hatten wir schon einmal und das will ich einfach nicht.“
Die junge Frau hob lächelnd die Hand. „Mata ne!“
Neben ihr krachte es so laut, dass sie sich automatisch die Ohren zuhielt. Als hätte jemand mit einem riesigen Hammer das Dach eingeschlagen, landete ein riesiger Berg Schutt aus dem oberen Stockwerk neben ihr und stob dabei eine gewaltige Rauchwolke durch den Raum. Dazu kam der starke Wind von oben, der die Wolke mit irrer Geschwindigkeit die Menschen einhüllen ließ. Kreischen, Schreie und ein heilloses Durcheinander entstand. Jeder lief, ohne zu wissen wo, irgendwohin, um sich irgendwie in Sicherheit zu bringen. Wahrscheinlich hatten ein paar Brocken der Decke auch ein paar Gäste getroffen. Immer noch fielen sie von dem Loch herunter, da der Stahlbeton der gewaltigen Kraft nicht mehr standhielt. Irgendetwas hatte ihn innerlich regelrecht instabil werden lassen.
Aus purem Instinkt wandte Misia den Kopf nach oben, wo sie bis hinauf in den Himmel sehen konnte, der leicht verschleiert zu sein schien. Neben dem tosenden Lärm in dem Raum, den Schreien und Rufen vernahm sie ein Grollen wie von einem Drachen.
~ Mitglied im Elite Clan ~

クロアゲハチョウの様に
誇らしい羽根で飛びたい
くだらないって言わないで
そんな人生がいいの いいの・・・

~ Like the black swallowtail butterfly, I want to fly with proud wings
Without anyone saying, "Get down!", that sort of life would be nice, be nice... ~
Benutzeravatar
Karasu
Beiträge: 551
Registriert: 9. Okt 2003 18:02
Wohnort: Bottom of the Death Valley
Kontaktdaten:

Beitrag von Karasu »

[Sorry, sehr kurz, aber ich wollte dir ncih in etwaige ideen reinpfuschen ^^°
UNd cih hab keine NUmmer vergessen, bein letzten Mal, die 3 sollte nur ne 2 sein XD]

Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte Shiori sich wieder etwas aufrechter hin und studierte das Buch, dass die andere auf den Tisch gelegt hatte.
Mit den Fingerspitzen strich sie sanft über die Buchseiten.
„Nein, da kenne ich mich tatsächlich recht gut aus...“ Sie musste leise Lachen. „Ich habe meine erste wissenschaftliche Arbeit über dieses Buch geschrieben...ich kenne es quasi seit ich noch in den Windeln gesteckt habe...“ Sie nickte zu der nächsten Aussage.
„Ja es ist sehr alt. Eine der ältesten Abschriften, die heute noch erhalten sind. Einige Leute meinen, dass es von einem Nachfahren von Hieda no Are vom Original abgeschrieben wurde...allerdings kann das, wenn erst im 12. Jahrhundert, also lang nach seiner Zeit geschehen sein...“
Als sie den Namen der Göttin hörte, begann ihr Gehirn zu arbeiten.
Sie hatte diesen Namen schon einmal gehört, dass wusste sie ganz genau. Allerdings konnte sie sich nicht an einen Zusammenhang erinnern.
Sie hörte sich Misias Erzählung zu Ende an und erwiderte ihr Zwinkern mit einem Grinsen.
„Also ich finde dich jedenfalls schon mal sympathischer als sie“.
Als sie das Grollen vernahm richtete sie sich kerzengerade auf, wie um zu hören woher es kam. Doch Misia kam ihr zuvor und erhob sich, als mit einem Mal nur wenige Meter neben ihr die Decke einbrach.
Mit einem Satz kam sie ebenfalls auf die Beine und bewegte sich zunächst einige meter vond er Gefahrenquelle weg.
//Was soll das jetzt?...Normalerweise sind sie doch etwas vorsichtiger...//
Sie versuchte durch den Staub etwas zu sehen und erkannte schließlich, dass Misia immernoch regungslos dastand und nach oben sah.
„Haruna! Ein Bannfeld, los doch!“, rief sie ihrer Freundin zu, bevor sie ihren Platz verließ und an den Trümmern vorbei nach draußen rannte.
//War ja klar, ich hätte es mir denken können...wäre ja zu einfach auch mal einen verdammte Tag, ohne diese vermaledeiten Mistviecher verbringen zu können...// schimpfte sie innerlich vor sich hin, als sich noch eine andere Stimme in ihr Bewusstsein gesellte.
>>Man könnte meinen du hättest jetzt andere Sorgen, als zu meckern...<<

Ein frustriertes Geräusch verließ ihre Kehle, als sie ihre Blicke gen Himmel wandte und versuchte mehr zu erkennen, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass ihre Sinne sie momentan im Stich ließen.
„Wie wär's wenn du aufhörst mich zu belehren, Crawford, und dich stattdessen dazu herablässt mir zu helfen?“, fragte sie halblaut.
My slashed heart dances, and I question in vain
I just want to be alone right now

.Love Me.

.Abandon Hope.
Benutzeravatar
raitsh van faith
Beiträge: 18
Registriert: 11. Apr 2003 10:23
Wohnort: Meithan
Kontaktdaten:

Beitrag von raitsh van faith »

[OT: keine angst, ich hatte nichts bestimmtes im sinn, dass du ganz freie hand hast ;) aber okay, dann werde ich mal versuchen den laden ein wenig aufzumischen, ai?^^
thihi, jetzt weiß ich, wo du vll den namen shiori her hast ;)]
mist oo''' viel zu wenig ><'' was bin ich denn zur zeit so ideenlos?!


Als hätte sie jemand aus einem Traum schmerzhaft aufgeweckt schrak Misia zusammen. Wild zwinkernd sah sie sich um, wusste nicht genau, wo sie war.
Dann sah sie Iwaya zwischen den Trümmern stehen und etwas rufen, bevor sie schnell aus dem Chaos nach draußen rannte.
"Bannfeld?" Sie überlegte, was das sein konnte, ließ dabei langsam den Blick über den Schuttbergen wandern und beobachtete die in Panik flüchtenden Menschen, ohne recht zu verstehen, was das bedeutet.
"Bannfeld..."
Es kracht wieder und ein weiterer Teil der Decke stürzte angesichts der Instabilität ein. Die so entstehende Staubwolke riss sie endgültig aus ihrer Lethargie. Fluchend biss sie sich auf die Zunge.
Von dort, wo sie gestanden hatte, sprang sie hinauf auf das Dach und sah sich um. Ein Seufzen erklang. Ohne weiter nachzudenken faltete sie die Hände, als würde sie beten wollen. Tatsächlich führte sie sie zu ihren Lippen und flüsterte etwas Unverständliches in sie hinein. Dann riss sie sie auf einmal blitzartig auseinander, sodass ein leicht grünliches Dreieck zwischen ihnen entstannt und rasend größer wurde, bis es schließlich einen Radius von fast einer halben Meile einschloss.
Als Misia die Hände wieder an die Seiten nahm, hatte sich der Bannkries blass weiß vom Rest der Welt abgesetzt.
Misia hob den Kopf und sah ein paar Meter weiter.
Hinter ihr erschien Iwaya auf dem Dach, schritt direkt hinter sie, sagte aber nichts.
"Ich muss mich wohl schon wieder bei dir bedanken, dass du mich gerettet hast", stieß Misia schmunzelnd aus. "Obwohl ich mir nicht sicher bin, dass du gerade deswegen mich hast den Bannkreis spinnen lassen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass du selbst dazu in der Lage bist."
Sie konnte die Reaktion der Anderen zwar nicht sehen, sie sich dafür aber umso lebendiger vorstellen.
Sie hob die Rechte. Über ihr entstand sofort ein grauer Nebel, der sich wenig später in eine massive Hellebarde ausformte. Doch anders als ihre westlichen Verwandten bestand sie nur aus einer einzigen auf dunkles Holz geschmiedeten, leicht gebogenen Klinge mit nur einer Schneide.
"Willst du ihn fillitieren?", kam der leicht amüsierte Kommentar von hinten.
"Dämonenfleich? Nein! Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas auch nur Schweinen schmeckt." Mit einem neuerlichen Grinsen sprang sie los, rannte auf das formlose Wesen vor ihr zu, dass seinen Arm gehoben hatte.
Misia lachte. "Komm mir nicht mit solchen Anfängertricks. Wenn du mir schon den Abend vermiesen musst, dann gib dir wenigstens ein bisschen Mühe mich zu unterhalten!"
Ihr freier Arm schoss nach vorn. Eine Energieentladung traf die linke Schulter des Dämons, erzeugte ein ausgeranztes Loch. Daraufhin drehte sie die Klinge der Hellebarde nach vorn. Ein paar Meter weiter brach sie ihren Angriff ab.
Geschockt landete sie dich vor dem Wesen auf einem Dachsims. Das Loch, was sie erzeugt hatte, schloss sich zwar langsam, aber stetig.
"Was zur Hölle geht hier vor?!"
Ein Grollen entstand wieder.
'Was denn? Bist du erstaunt?'
Sie wollte den Kopf suchend drehen, sah dann aber doch das Grinsen auf dem Gesicht des Dämons.
"Ihr könnt sprechen?", fragte sie schneidend. "Werdet ihr jetzt etwa kultiviert und vor allem zivilisiert? Dafür müsst ihr aber noch einiges üben!"
Das Lachden des Dämons hielt sie von einem weiteren Angriffsversuch ab.
'Keine Angst, Mensch. Wir sind nicht so dumm, wie du denkst. Dieses kleine Loche da' - dabei deutete er wage auf das zerstörte Restaurant - 'diente einzig dazu, sie heraus zu locken und mich anzukündigen.'
"Ihr haltet nicht viel von Anklopfen und fragen, nicht wahr?"
'Ich bin ein Dämon...' Er grinste wieder.
"Seht Ihr, deswegen zweifle ich daran, dass Dämonen jemals Manieren bekommen."
Ein kleiner Blitz schoss auf sie zu. Er war jedoch so ersichtlich, dass Misia nur einmal hochspringen musste, um ihm auszuweichen.
'Nun sagt schon, wo sie ist!', grollte der Dämon, vollkommen den zuvor süßlich Klang seiner Stimme abgelegt.
"Von wem redet Ihr?", entgegnete Misia erzürnt.
Es grollte wieder. 'Stellt Euch nicht dumm! Sagt mir wo die Krähenerbin ist! Wo ist dieser Flügel?'
Augenblicklich verzog Misia das Gesicht, runzelte die Stirn.
Reflexartig drehte sie sich um, wo sie Iwaya vermutete. Er meinte sie! Er suchte nach Iwaya, daran bestand kein Zweifel und sie musste auch nicht lang nachdenken, um dies zu bemerken.
Ihre Augen rasten über die Dächer, doch sie konnte keinen Hinweis auf Iwaya finden.
Plötzlich traf etwas unglaublich schweres und hartes sie im Rücken. Der Schlag war so stark, dass er ihr postwendend den Atem nahm und sie aller ihr Reflexe beraubte. Sie war davon viel zu erstaunt, um zu realisieren, was passierte, geschweige denn sich zu wehren.
Vollkommen ohne Kontrolle warf der Schlag sie weit vom Dach, sodass sie einen Straßenzug weiter im Staub liegen blieb.
Der Dämon, der seine riesige Pranke wieder zurück zog, lachte wieder. 'Diese emotionalen Menschen! Von jedem Detail lassen sie sich verwirren!'


[OT: Ich hoffe diese Wandlung ist okay^^''' Wenn nicht nimm es einfach als Taktik des Dämons, um Misia eins reinzuwürgen ;)]
~ Mitglied im Elite Clan ~

クロアゲハチョウの様に
誇らしい羽根で飛びたい
くだらないって言わないで
そんな人生がいいの いいの・・・

~ Like the black swallowtail butterfly, I want to fly with proud wings
Without anyone saying, "Get down!", that sort of life would be nice, be nice... ~
Benutzeravatar
Karasu
Beiträge: 551
Registriert: 9. Okt 2003 18:02
Wohnort: Bottom of the Death Valley
Kontaktdaten:

Beitrag von Karasu »

[OT: Haha, nein, DAHER hab ich den Namen nicht, aber ich find ihn schön ^^...ok...mich hat der Schreibwahn überkommen...aber immerhin wird zumindest ansatzweise geklärt wer/wie/was Crawford nun eigentlich ist XD...für genauere Erklärungen kann Misia ja nachfragen X3]

Nachdem sie gesehen hatte, dass Misia auf dem Dach war und anscheinend damit begann ihren Bannkreis zu weben, folgte Shiori ihr.
Mit einem Lachen wehrte sie den Dank ab und sah ihre Freundin dann mit einem schiefen Grinsen an, bevor sie sich mit dem Rücken zu ihr wandte, um eventuelle Angreifer sehen zu können.
„Da muss ich dich enttäuschen...Bannkreise liegen nicht in unserer Macht...das ist ein definitiver Nachteil am Flügel-Dasein...“
Sich innerlich auf die Schulter klopfend – dafür, dass sie Stiefel und keine Plateauschuhe trug – trat sie einen Schritt von Misia weg, als diese ihre Waffe beschwor, während sie selbst eine kreisförmige Bewegung vor ihrem Körper ausführte und beschwor so wieder das kreisende Gebilde auf kleinen elektrischen Ladungen, dass ihr nun als Schild diente.
Gerade als sie sich vergewissern wollte, ob der Dämon, dem Misia gegenüberstand ihr einziger Gegner wäre, hörte sie deren Schrei und fast zeitgleich ein warnendes Krächzen von Crawford, der nun pfeilschnell auf sie zu geschossen kam.
>>Sie haben dich gefunden!<<
Mit aufgerissenen Augen dreht sie sich um und sah gerade noch, wie sich die Wunde an der Schulter den Dämons wieder schloss.
Ohne nachzudenken begann sie zu laufen, als ihr gefiederter Begleiter ihr ein >>Scher dich weg von hier!<< entgegenschnarrte, während er selbst versuchte Haruna im Kampf zu helfen.
Keuchend sprang sie vom Hausdach und flüchtete durch einige Nebenstraßen. Daran ihren Ring zu benutzen brauchte sie nicht einmal zu denken, konnte sie doch kaum einen klaren Gedanken fassen.
//Verdammt...wie kann das sein...das hätte nie so schnell gehen dürfen...//
Mit zitternden Knien ließ sie sich an einer Hauswand hinunterrutschen.
Obwohl sie sonst ein Mensch war, der in beinahe jeder Situation einen kühlen Kopf bewahrte, war sie nun kurz davor panisch zu werden.
„Wie kann das sein...sie...dürften nicht hier sein...“
Sie legte den Kopf in ihre Hände und sah nach langer Zeit, in der sie diese Gedanken hatte verbannen können, wieder die letzten Stunden, die sie in ihrem Elternhaus verbracht hatte, vor ihrem geistigen Auge.
Dass die Schergen der Alten Riege nun hier waren – nicht nur schwache Verwandelte, sondern auch alte Dämonen – konnte sie nicht begreifen.

Als sie einen Schlag hörte schreckte sie auf. Sie konnte spüren, dass Misia etwas passiert war, da die ihre Aura nur noch schwach wahrnahm.
Neben sich vernahm sie das Rascheln von Flügeln.
>>Du wirst dich ihm stellen müssen...<<
„Er ist zu alt...allein seine Aura lässt mich zittern...“ Die Krähe, die vor ihr auf dem Boden saß machte ein unwilliges Geräusch.
>>Wenn du nichts tust, wird er Haruna töten...dann löst sich der Bannkreis und es werden noch mehr Menschen zu Schaden kommen...willst du das?<<
Die junge Frau schüttelte leicht den Kopf.
„Aber ich weiß nicht wie...ich kann ihn nicht so einfach kontrollieren wie die Vampire oder so...er kann sich heilen...und...“ Sie zuckte mit den Schultern.
>>Hör auf an damals zu denken.<< Kurz schwieg der große Vogel, nutzte die Zeit, um sich auf Shioris Knie zu setzen. >>Ich denke, dass es an der Zeit ist, meinen Teil des Paktes einzulösen.<<
„Was?“ Geschockt sah sie ihn an. „Du meinst-“
>>Ja.<< Die krächzende Stimme bekam einen fast sanften Unterton. >>Ich habe deinen Eltern schließlich damals versprochen auf dich aufzupassen. Und jetzt komm.<<
Mit diesen Worten erhob dich das schwarz-gefiederte Wesen wieder in die Luft und überließ es Shiori, selbst wieder zum Schauplatz zurückzukehren.
//Du musst es tun...das wird schon...Crawford steht dir bei...// Ein leichtes Funkeln schlich sich in ihren Blick, als sie aufstand. //Das ist deine Gelegenheit sie zu rächen...//
Sie straffte ihre Haltung und sah nach oben. Sie musste es schaffen. Allein für die Ehre ihrer Familie.
Mit einigen leisen Worten beschwor sie einen Langstab, dessen Holz die Farbe von Bronze hatte und rannte dann endlich los.
Sie hörte das Krächzen ihres Gefährten und wusste so, dass er den Dämon weiter in Schach hielt, auch wenn es gefährlich für ihn war. Mit einigen Sätzen fand Shiori sich auf dem Dach wieder, auf dem ihr Gegner noch immer stand und gerade versuchte den Vogel, der ihn immer wieder angriff, in die Flucht zu schlagen.

Den Kopf hoch erhoben betrat sie vollends den Schauplatz.
„Du suchst mich?“
Der Kopf des Dämons ruckte herum und seine kalten Augen fixierten sie.
'Na sieh einer an...du traust dich aus deinem Versteck, Flügelträger?'
„Naja...im Gegensatz zu manch anderen ist mir nicht egal, ob ihr diese Welt in Schutt und Asche legt...außerdem haben wir noch eine Rechnung offen...“
Sie sah das dunkle Wesen fest an, auch wenn sie selbst nicht wusste, woher sie im Moment den Mut hatte, ihr Gegenüber so anzusprechen.
Den Stab noch immer in ihrer Linken haltend formte sie in ihrer anderen Hand ein Wurfmesser. Statt es jedoch zum Angriff zu verwenden setzte sie es an ihrem Oberkörper, etwas zehn Zentimeter unterhalb des linken Schlüsselbeins an.
Leise verließen alte Worte ihre Lippen, als sie ohne eine Regung einen Schnitt über die Stelle auf ihrem Brustkorb führte, sodass sie ein paar Momente später fühlte, sie ihr Blut den Oberkörper herunterrann.
Crawford ließ in der Zwischenzeit von dem Dämon ab, der nun seinerseits abwartend dastand und nicht wusste, was er von dem Geschehen halten sollte. Der Vogel flog auf Iwaya zu, blieb vor ihr nahezu in der Schwebe, bis sie ihre Hand erst an die Wunde und dann an dessen Stirn legte, wo sie das letzte Zeichen formte.
Mit einem markerschütternden Krächzen erhob er sich in die Wolken, währen Shiori ihm mit enem unbestimmten Lächeln auf den Lippen nachsah, bevor sie sich wieder dem Dämon zuwandte.
„Du solltest uns Erben nie unterschätzen...“
Mit diesen Worten stieß sie sich von ihrer Position ab und rannte auf die dunkle Gestalt vor sich zu. Vor ihm sprang sie ab, schleuderte mit der rechten Hand erst das Wurfmesser und dann einige kleine Kugelblitze auf ihn, um schon im nächsten Moment mit dem Langstab anzugreifen.
Sie hatte erwartet, dass dies keine große Wirkung haben würde und war so nicht weiter überrascht, als der Dämon konterte.
'Es scheint aber, als hättest du nicht viel zu bieten...'
Die junge Frau grinste.
„Sei da nicht so sicher. Crawford! Los geht's, Angriff!“
Mit einer fließenden Bewegung griff sie wieder mit ihrem Langstab an, der nun von einer elektrisierten Aura umgeben schien. Gerade als der Dämon diesem ausweichen wollte, tauchte hinter ihm ein mannshoher Schatten auf, der in eine in die Tracht altjapanischer Bergmönche gekleidet einen metallenen Langstab, an dem einige Ringe ein hellen Klingen verursachten, schwang und ihn dem Dämon mit Leichtigkeit in die Seite stieß. Dann spannte er wieder die schwarzen Schwingen, die aus seinem Rücken wuchsen und blieb einige Meter über dem Boden schweben.
Der Dämon riss die Augen auf.
'Wie kannst du so etwas tun!? Du verrätst deine Rasse!!! DU bist ein DÄMON!'
Der neu erschienene Krieger lachte schnarrend und legte seinen Kopf, der noch immer der eines Vogels war, schief.
„Ich glaube nicht, dass du mir das vorzuschreiben hast. Und ich bin nicht wie ihr. Meine Rasse ist nicht die deine...wir besitzen Verstand!“ Er schnellte nach vorn, griff erneut an.
>>Shiori! Jetzt!<< ertönte seine Stimme im Kopf der Erbin.
Iwaya schwang ihren Langstab, schrieb so Zeichen in die Nachtluft. Ein Gebilde aus zahlreichen der kleinen Kugelblitze begann sich um den Dämon zu spinnen. Sie schienen zu tanzen während sie den dunklen Körper einhüllten, ihn bewegungslos machten und seine Materie ansengten.
„Verrecke!“ Shiori warf sich nach vorn, versenkte ihre Waffe im Körper des dunklen Wesens, das gequält aufstöhnte, als sich auch die geheiligte Waffe des Krähenmenschen in sein Fleisch bohrte und schien sich letztlich aufzulösen.

Mit einem Klappern fiel der Stab zu Boden und die junge Frau ließ sich erschöpft auf die Dachfläche sinken, während Crawford noch immer neben ihr stand.
„Du machst immer noch viele Fehler.“, meinte er leise. „Aber deine Eltern wären stolz auf dich.“
Shiori sah zu ihm nach oben.
„Und jetzt? Was ist jetzt mit dir?“
Ihr Gegenüber schüttelte sein gefiedertes Haupt.
„Das können wir später besprechen. Lass uns lieber nachsehen, was mit Haruna ist.“
Sie verließen das Dach und gingen langsam die Straße entlang, um nach dem anderen Mädchen zu suchen.


Schon von weitem sah Shiori, dass noch jemand bei Misia war.
Sein blonder Haarschopf und auch der Rest seiner Erscheinung schienen in der aufziehenden Dunkelheit leicht zu leuchten, als würde er von innen heraus glühen.
Er schaute auf, als sie bei dem Mädchen ankam und sie konnten sehen, dass er sich um Misias Verletzungen gekümmert hatte.
„Danke.“, meinte Shiori zu ihm und ließ sich ebenfalls an der Seite ihrer Freundin nieder, um dieser wieder zu vollständigem Bewusstsein zu bringen.
Als ihr dies gelungen war, schenkte sie Haruna ein erschöpftes Lächeln.
„Hey, alles ok?...Es...tut mir Leid, dass du da mit reingezogen wurdest...“
Als hinter ihr ein hüstelnd-krächzendes Geräusch erklang, wandte sie sich halb um.
„Achja. Das“, sie zeigte auf den blonden Mann, „ist Shinya...er ist ein Verbündeter des Schwalbenschwanz-Erben. Und das“, sie deutete vage auf den archaisch anmutenden Krähenkrieger, „ist...Crawford.“

[OT: ...das, was Crawford ist, gibt es in der japanischen Mythologie im Übrigen wirklich...wenn du willst kann ich dir im nächsten Post ein Bild mit schicken^^]
My slashed heart dances, and I question in vain
I just want to be alone right now

.Love Me.

.Abandon Hope.
Benutzeravatar
raitsh van faith
Beiträge: 18
Registriert: 11. Apr 2003 10:23
Wohnort: Meithan
Kontaktdaten:

Beitrag von raitsh van faith »

[OT: Ich bitte darum. du weißt, ich bin auf's optische fixiert X'D]


Misias Kopf dröhnte, als sie hustend langsam wieder zu Bewusstsein kam. Vorsichtig blinzelnd versuchte sie auszumachen, wo sie war und vor allem was geschehen war.
Zunächst erblickte sie einen blonden, fremden Mann, der neben ihr hockte. Als ihr Sichtfeld klarer wurde sah sie Iwaya auf sich zukommen. Misia lächelte gezwungen, etwas geknickt und senkte dabei den Blick. Aus einem unerfindlichen Grund war ihr peinlich, wie sie offensichtlich einfach fertig gemacht worden war. Sie wusste, dass der Dämon sie im Rücken getroffen hatte, nur, weil sie unaufmerksam geworden war. In solchen Moment, wenn sie ganz berechnend handelte, konnten sie also auch die besten göttlichen Kräfte nicht retten. - Irgendwo sah sie das schon wieder fast zufrieden grinsend.
"Crawford?"
Sie fixierte das ungewöhnliche Wesen. Instinktiv wollte sie zunächst zurück weichen. Irgendwo in ihr besaß sie noch eine gesunde Portion an Furcht vor fremden Dingen. Angesichts der hinter ihr liegenden Wand wandelte sich der Eindruck jedoch augenblicklich. Luft ausstoßend versuchte sie sich vorzubeugen. Vorsichtig stützte sie die Unterarme auf die Oberschenkel und sah zu der Krähe und Iwaya hoch.
"Ich würde wohl lügen, wenn ich sagte, dass ich das irgendwo geahnt hatte. Und ich jetzt wüsste, was hier vorgeht."
Ohne eine Antwort abzuwarten hob die den Kopf und konzentrierte sich auf die Umgebung. Die Aura des Dämons war verschwunden. Also musste Iwaya der Rest erledigt haben, nachdem sie selbst gescheitert war.
Ein Husten brachte sie wieder zurück. In ihrer Handfläche, die sie zu diesem Schutz erhoben hatte, sammelte sie etwas Blut.
'Muss ein harter Schlag gewesen sein', dachte sie seufzend. Doch trotzdem. Sie war mindestens von diesem Hochhaus geschleudert worden und hier irgendwo aufgeprallt. Das hatte nicht bloß innere Blutung gekostet.
Iwaya, die Misias fragenden Ausdruck sah, nickte zu dem Fremden. "Er hat sich um dich gekümmert, so weit es ihm möglich war. Deswegen ist nichts weiter geschehen."
Misia drehte den Kopf zu ihm. Wer war er?
Sie verbeugte sich demütig. "Arigatou gosarimsu [?? oO''' - hilf mir XDD falls du überhaupt erkennst, was ich meine *hust*]."
Sich den Kopf reibend sah sie noch einmal nach oben. Der Bannkreis war noch intakt? Sie wunderte sich fast über sich selbst, als sie ihn wieder einzog. Wie gewollt hinterließ er eine vollkommen unangetastete Umgebung die nichts von dem vorherigen Kampf erkennen ließ. Auch um sie herum, wo Steintrümmer gelegen hatten, war als sei nichts geschehen. - Dem Restaurant konnte sie damit jedoch nicht helfen. Es war noch vor dem Spinnen des Bannkreises vollkommen zerstört worden.
Leise fluchend erhob sie sich auf die Füße. Leicht schwankend musste sie sich nach an der Wand abstützten. Doch es war erstaunlich, wie gut es ihr im Vergleich zu dem was passiert war, jetzt ging. Normalerweise hätte sie diesen Sturz nur sehr schwer überhaupt überlebt.
Plötzlich traf es sie wie ein Schlag. "Iwaya-san", stieß sie aus, als sie sich plötzlich wieder erinnerte, "dieser Dämon hat nach dir gesucht. Er sprach von der Krähenerbin. Offensichtlich hat er das Restaurant nur angegriffen, um dich anzulocken. Er wusste genau, wo du warst." Ernst sah sie auch Crawford an.
"Aber da du unversehrt bist, scheint es so, dass seine Suche erfolglos war. - Und ich hätte ich so gern nach Miel gefragt. Obwohl ich bezweifle, dass ein einzelnen Dämon von ihm weiß."
"Wieso ist dir dieser Hund so wichtig?", fragte Crawford plötzlich.
Misia sah ihn weder erstaunt noch zornig an. "Ich schulde ihm etwas", antwortete sie. 'Doch ich bezweifle, dass man so einfach in die Unterwelt stiefeln kann, um ihn zu holen...'
Sich den Staub von der Kleidung klopfend sah sie wieder Iwaya an. "Es tut mir Leid, dass der Abend so enden musste." Sie reichte ihr eine kleine Karte. "So können wir uns besser verabreden. Vielleicht habe ich bis zum nächsten Mal einen Weg gefunden, wie ich Miel zurück holen kann. Ich erwarte nicht, dass du mir hilfst. Doch vielleicht kannst du mir ein paar Tipps diesbezüglich geben."
Sie hörte in sich hinein. Für 'Flash Steps' war es wohl zu spät. Sie war einfach nicht mehr in der Verfassung dazu. 'Also wieder die U-Bahn..
Höflich verbeugte sie sich zum Gehen. "Itekimasu."


[OT: ich fand den namen aus dem einen sub iwi passend ;) flash steps: also dieses sich so rassend schnelle bewegen, sodass man scheinbar unsichtsbar wird.]
~ Mitglied im Elite Clan ~

クロアゲハチョウの様に
誇らしい羽根で飛びたい
くだらないって言わないで
そんな人生がいいの いいの・・・

~ Like the black swallowtail butterfly, I want to fly with proud wings
Without anyone saying, "Get down!", that sort of life would be nice, be nice... ~
Benutzeravatar
Karasu
Beiträge: 551
Registriert: 9. Okt 2003 18:02
Wohnort: Bottom of the Death Valley
Kontaktdaten:

Beitrag von Karasu »

[OT: Bittesehr die Bilder:
http://www.japan-photo.de/D-TENGU09.jpg
http://www.univie.ac.at/rel_jap/bilder/karasutengu3.jpg
...achja..."arigatou gozaimasu"
und: oyasumi (nasai) - Gute Nacht / Verabschiedung am Abend
aber ich denk, dass du das weißt...]


Ein wenig unwillig zog Shiori die Augenbrauen zusammen.
„Ich finde es nicht gut, wenn du in diesem Zustand allein in der Gegend rumläufst...“ meinte sie dann ernst. Ihr Blick blieb mit einem fragenden Ausdruck auf dem Blonden hängen, der sich ebenfalls aufgerichtet hatte und sich nun mit einer anmutigen Geste ein paar Haarstähnen aus dem Gesicht strich.
„Shinya...würdest du sie begleiten?...mir wäre dabei wesentlich wohler, als wenn sie so schutzlos ist...“
Der Blonde nickt kurz.
„Sicher...“ Er tat es Misia gleich und verbeugte sich flüchtig. „Oyasumi.“ Dann bedeutete er dem rothaarigen Mädchen mit einer knappen, jedoch nicht unhöflich erscheinenden Geste ihm zu folgen.

Shiori sah den beiden hinterher, als sie in Richtung der nächsten U-Bahn-Station davongingen und stieß ein erleichtertes Seufzen aus. Wenigstens konnte sie so davon ausgehen, dass ihre Freundin wohlbehalten in ihrer Wohnung ankam.

Dann kam auch sie langsam wieder auf die Beine und sah ihren gefiederten Begleiter prüfend an. Sie streckte die Hand aus und fuhr ihm mit einer vorsichtigen Geste durch das Gefieder auf seinem Kopf.
„Lass das...“ Das Mädchen musste lächeln.
„Entschuldige...ich wollte nur sehen, ob sie noch so weich sind wie früher...“, antwortete sie leise, riss sich dann jedoch zusammen. „Wir sollten zu meiner Wohnung zürückkehren...uns sollte hier möglichst niemand sehen.
Mit diesen Worten legte sie ihre Hand in das krallenbewährte Gegenstück Crawfords, damit sie gemeinsam von ihrem Ring Gebrauch machen konnten.

Später saßen sie – oder man sollte eher sagen, Shiori saß und Crawford ging auf und ab – in der Wohnung des Mädchens und schwiegen sich an.
Während der Krähenkrieger über irgendetwas nachzudenken schien, betrachtete Iwaya zum wiederholten Male den Schnitt auf ihrem Oberkörper und streich gleichzeitig immer wieder mit den Fingerkuppen über das Mal, dass ihn umgab.
//Der Bann ist jetzt gebrochen...das hätte jetzt noch nicht passieren sollen...//
Sie seufzte und versuchte so ihre Sorgen beiseite zu schieben.
Stattdessen nahm sie sich ihren Laptop und die Visitenkarte, die Misia ihr gegeben hatte. Zufrieden stellte sie fest, dass sich darauf auch eine Mailadresse befand.
Sie loggte sich in ihren eigenen Mailaccount ein und begann zu schreiben:

„Hey, Misia.

Es tut mir Leid, dass ich dich schon wieder belästige, aber ich würde dir gern etwas erklären. Und ich kann hier im Moment nicht weg, und du solltest dich auch ausruhen. (Abgesehen davon weiß ich nicht, ob es wirklich sicher ist, im Moment, wenn ich dich besuchen würde.)
Ich muss mich wirklich dafür entschuldigen, dass du in meine Angelegenheiten mit hineingezogen worden bist, wo du doch selber genug zu tun hast. Ich verspreche dir, dass ich mich dafür revanchieren werde!
Aber zurück zum Thema.
Ich wollte dir etwas über Crawford erzählen.
Du hast ja vorhin mitbekommen, dass er sich ziemlich verändert hat.
Ich weiß nicht, ob der Begriff etwas sagt, aber er ist ein „Karasu-tengu“. Also wortwörtlich ein „Krähenkobold“.
Diese Fabelwesen gibt es schon seit jeher in Japan. Sie leben in den Berggebieten, in die sonst nur Bergmönche oder Asketen kommen (vielleicht hast du seine Kleidung ja als eine alte Mönchstracht erkannt).
Crawford ist schon seit mehreren Generationen ein Freund unserer Familie (auch wenn er meint, dass wir lediglich in seiner Gunst stünden). Karasu-tengu sind sehr klug und ausgezeichnete Kämpfer. Entgegen vieler Meinungen sind sie nicht bösartig und auch nicht den Dämonen zuzuordnen. Sie haben nur eine Abneigung gegen Menschen/andere Wesen, die zu viel Macht in ihren Händen sammeln – vor allem, wenn sie dieser nicht würdig sind – und haben so schon oft in der Geschichte Japans für den Sturz eines Kaisers oder Shoguns gesorgt.
Er hatte bisher die Form einer „normalen“ Krähe, weil wir einen Packt geschlossen haben und er mir so besser folgen konnte. (Versteht man, es ist ja in seiner richtigen Form nicht unbedingt unauffällig...)
Wie es weiter geht werden wir sehen.
Er ist zwar oft mürrisch, aber du brauchst keine Angst zu haben vor ihm.

Ich hoffe dir geht es bald wieder gut,

Shiori“

Sie hatte gerade den Senden-Button gedrückt, als sie bemerkte, dass Crawford hinter ihr stand und ihr Tun beobachtete.
„Du hast es ihr erzählt?“
Das Mädchen zuckte mit den Schultern.
„Was soll ich machen, es bringt nichts, wenn sie sich vor dir fürchtet, oder?“ Sie sah ihn kurz an. „Ist dir eine Lösung eingefallen?“
Ihr Gegenüber zögerte kurz, nickte dann.
„Ja. Ich tu es nicht gern, aber es wird das Beste sein, wenn ich menschliche Gestalt annehme...“
Shiori wandte den Kopf ab, konnte es nicht verhindern, dass ihre Wangen von einem leichten Rotschimmer überzogen waren.
Das letzte Mal, dass die den anderen in Menschengestalt gesehen hatte, war schon beinahe 8 Jahre her.

[wenn du noch mehr Infos über die Karasu-tengu willst, dann sag bescheid ich kann dir ncoh links zu Seiten geben ^^]
My slashed heart dances, and I question in vain
I just want to be alone right now

.Love Me.

.Abandon Hope.
Benutzeravatar
raitsh van faith
Beiträge: 18
Registriert: 11. Apr 2003 10:23
Wohnort: Meithan
Kontaktdaten:

Beitrag von raitsh van faith »

[OT: hm.. nö^^' war noch nicht bis zu mir durchgedrungen. danke^^
achtung: ganz genau mitlesen XD am ende wird viel aufgelöst *spontan eine lebensgeschichte gesponnen hat*]


Sie hatten auf dem Weg bis zu ihrem Apartment kein einziges Wort gesprochen, was nicht wenig daran lag, dass Misia keine Ahnung hatte, was sie sagen sollte. Sie rieb sich konstant den noch schmerzenden Oberarm und hatte den Blick gesenkt. Die oberflächlichen und inneren Verletzungen hatte er erfolgreich heilen können, das hielt Misias Körper jedoch nicht davon ab zu zeigen, was mit ihm passiert war.
Sie hielt unten an der Treppe zum Aufgang der einzelnen Wohnungen an und verbeugte sich. "Vielen Dank nochmals! Ich vermute ohne Euch hätte ich diesen Sturz nicht überlebt."
Der Blonde lächelte, nickte dann leicht. "Habe ich gern getan." Er verbeugte sich ebenfalls und drehte sich zum Gehen um.
Misia sah ihm noch ein paar Augenblicke nach, dann lief sie langsam die Treppe hinauf. Als sie die Tür hinter sich hatte zufallen lassen, empfing sie ein seltsames Gefühl. Sie erwartet das Kratzen von Miels Krallen aus dem Wohnzimmer zu vernehmen und ihm in der nächsten Sekunde im Flur erscheinen zu sehen, doch es blieb alles still. Auch als sie still in den Raum sah, war da keine Spur von dem Rüden.
Er war also wirklich verschwunden... Es war nicht nur ein Tagtraum gewesen. Alles hatte sich tatsächlich zugetragen, ohne dass sie die Chance gehabt hatte, es zu verhindern.
Erschöpft ließ sie sich auf das kleine Sofa fallen. Irgendwie musste sie ihn zurück holen! Egal wohin man ihn geschafft hatte oder ob er vielleicht gar nicht mehr am Leben war. Sie würde alles daran setzten, ihn wieder zu holen, auch, um ihm einfach eine würdevolle Ruhestätte zu geben.
Entschlossen erhob sie sich und lief in das kleine Schlafzimmer, das nicht viel mehr Platz als für das Bett bot. Dort lag auf einer kleinen Kommode ihr Laptop, mit dem sie sich auf's Bett legte.
Als sie ihn hatte hochfahren lassen, rief sie eine Suchmaschine auf und begann wahllos nach Dingen zu suchen, die ihr über Dämonen in den Sinn kamen. Es war nicht so, dass sie erwartete eine verwertbare Information zu erhalten, doch in den Weiten des Internets gab es viel mehr unerkannte Dinge, als man vermutete und manchmal war es wie mit Klatschzeitungen, die zahlreich über eine weiteres unerklärliches Phänomen berichtet, dass keiner ihnen glaubte, obwohl bei einer unter zehn tatsächlich ein wahres magisches Ereignis dabei war.
Sie hatte noch nicht lang gesucht, als ein kleines Popup-Fenster am unteren Rand ihres Browsers erschien.
In der Vermutung dass es wieder nur Spam war ließ sie ihren Mail-Clienten erscheinen, um die Nachricht zu löschen. Als sie jedoch die Adresse las, stockte sie.
"Iwaya-san?"

Mit einem Seufzen lehnte sie sich an und klappte den Deckel des Laptops zu, ohne eine Antwort geschrieben zu haben.
"Karasu-tengu ka..." Sie schloss müde die Augen. Es kam ihr so vor, als hätte sie sich nie weit genug für die Mythologie interessiert. Nachdem ihr die Götter diesen Streich gespielt hatten, hatte sie aufgehört weiter von ihnen weg zu forschen. Einfach, weil sie geglaubt hatte, ein anderes Wesen wäre sowieso nicht stark genug ihr die göttlichen Kräfte wieder abzunehmen. Das hatte nur offensichtlich den Effekt gehabt, dass sie sich in anderweitigen Bereichen nun gar nicht mehr auskannte oder geschweige denn ein Gefühl dafür besaß.
Nochmal stieß sie ein Seufzen aus.
Langsam öffnete die Augen, streckte die Hand wieder nach dem Laptop aus und fuhr zusammen, als hätte jemand ihr wieder einen Stoß in den Magen verpasst.
"Was zur Hölle...", stieß sie zwischen zusammengepressten Kiefern aus.
Vor ihr zwischen dem Fußende des Bettes und der Wand war augenblicklich ein strahlendes, fast schmerzendes Glühen aus dem Nichts erschienen. Die Konzentration an Energie, die es abstrahlte, drückte Misia ins Bett. Unter dem hohen Druck fiel ihr das Atmen schwer.
Doch so schnell, wie dieses Konzentration aufgetaucht war, erlosch sie.
Misia verzog augenblicklich das Gesicht. "Was zur Hölle wollt Ihr hier?! Mein Leben noch mehr in den Dreck ziehen?"
Das Wesen, das dort im Raum schwebte, entlockte sich ein zynisches Lächeln. Seine Konturen waren leicht schwammig, die Farben verwaschen. Trotzdem konnte man deutlich eine männliche Person erkennen.
"Haruna Misia, du musst nicht immer glauben, wenn einer von uns dich besucht, dass wir dir etwas Böses wollen. Ganz davon zu schweigen, dass jeder Andere außer dir stets glaubt, dass wir ihm nur Gutes bringen können."
Misia schnaubte. "Dann sind diese Personen dumm und unwissend und haben keine Ahnung wie selbstgefällig und eingenommen ihr seit!"
Das Grinsen verstärkte sich. "Sei nur froh, dass immer nur einer von uns bei dir erscheint und nicht einer der Götter. WIR können deine unwürdigen Worte verschweigen. SIE würden dich sofort empfindlich bestrafen.."
Misia lachte bitter. "Meinetwegen."
Das Gesicht des Mannes wurde wieder hart. Die Zeit der gesprächseinleitenden Späße schien vorbei. "Haruna-san keiner aus unseren Kreisen hat etwas mit dem Verschwinden deines Tieres zu tun."
"Hört auf ihn so zu nennen... er hat einen Namen, den Ihr sehr wohl kennt."
"Wir begrüßen, entgegen deiner offenkundigen Meinung, diese Ereignisse auch in keinster Weise. Uns liegt sehr daran, dass du deinen Gefährten so schnell wie möglich wieder bekommst."
Misia lachte wieder, diesmal scharf und böse. "Dann sagt mir wo er ist, wenn ihr Götter so allwissend seit!"
Ungerührt hob er die Brauen. "Du weißt, dass wir, die dich besuchen, nur Hohepriester sind. Doch wie dem auch sei, wir können dir zumindest in dem Punkt vielleicht unter die Arme greifen."
Sofort zog sich ihr Magen zusammen. Den Blick, den sie empfing, konnte sie lesen, als sei er ein Bilderbuch. Der ruhige Ausdruck in seinem Gesicht sagte ihr dazu, dass die 'Wahl', die er ihr vorschlagen wollte, im Grunde schon längst entschieden war.
"Worauf wartet Ihr", sagte sie.
Er lächelte. "Haruna Misia du warst lang genug eine sehr zuverlässige Jägerin, die unsere ihr anvertrauten Dienste stets erfüllt hat."
Die zu Faust geballte Hand begann zu schmerzen, so sehr presste sie ihre Nägel in den Handteller. Meinte er es ernst, was er sagte? Wollte er sie mit seinen Wort nur verhöhnen oder sich einen Spaß treiben?! Waren sie jetzt vollkommen von Sinnen?
"Man hat deswegen entschieden, deinen Aufgaben zu erweitern."
Plötzlich merkte Misia, was sie vor hatten. Egal was kommen würde, im Endeffekt kannte sie das Ergebnis schon.
"Wir werden nahezu alle Siegel, die die göttlichen Kräfte, die dir inne wohnen und sie auf ein genügendes Maß regeln, lösen, sodass du fast über die vollständigen Kräfte eines Hohepriesters verfügen wirst. Da man dir die echte Macht eines Gottes gegeben hat, nicht die eines Hohepriesters, werden zwei Siegel erhalten bleiben. Ich denke du weißt, was geschehen würde, wenn man alle Siegel löste."
Er grinste düster.
Misia schnaubte neuerlich. "Ich würde so mächtig wie ein richtiger Gott werden..."
"Hai. Und das wollen wir alle nicht."
Wieso, zur Hölle, habt ihr sie mir dann gegeben?!
Nach einer kurzen Pause sprach er weiter. "Du wirst dich nicht nur um Dämonen und andere Quälgeister kümmern müssen, sondern auch um verirrte, verfluchte Seelen, schwarze Magie etc."
"Ihr wollt mir wirklich mein Leben entziehen und mich zu eurer Sklavin machen, eh?"
Der Priester überhörte ihren Kommentar vollkommen und fuhr fort. "Mit den entfesselten Kräften wird dies jedoch kein Problem für dich sein. Sie machen dich dafür mehr als mächtig genug. Und-" Er sah auf sie hinab, wie ein Wolf, der den letzten Kehlbiss am gefangen Lamm ausführen wollte. "Du wirst in der Lage sein, deinen Partner zurück zu holen."
Misia war endgültig schlecht geworden, nachdem ihre Vermutung so wahr war. Natürlich wollten sie ihr nicht einfach so helfen. Sie würden davon nicht in irgendeiner Weise profitieren und somit wäre es für sie nicht interessant gewesen. Doch wenn sie sie mehr beschäftigen könnten, dass sie mehr die Drecksarbeit für sie tat und sie als kleinen Boni ihren Rüden retten könnte, war es ihnen recht. Solang man sie nur noch unter Kontrolle hatte...
"Ihr seit so mies, dass mir die Worte fehlen", sagte sie fluchend.
"Ich bitte darum! Haruna Misia du hast keine Ahnung welche Ehre das ist, eine solche Aufgabe im Auftrag der Götter zu erfüllen..."
"Und Ihr habt keine Ahnung, wie sehr Ihr mein Leben zerstört!!", schrie sie.
Er seufzte. "Also, wirst du die Aufgabe annehmen? Beachte, du wirst in der Lage sein ihn zu befreien."
Misias Augen verengten sich. "Habe ich denn eine Wahl?", zischte sie zynisch.
Wieder erschien ein Lächeln auf seinen Lippen. Statt ihr zu antworten hob er die rechte Hand und streckte sie in Richtung der jungen Frau aus.
"Es ist uns eine Ehre, Haruna-sama."
Noch ehe sie seine Worte realisieren und zu einer Frage ansetzen konnte, stieß eine gewaltige Macht sie in die Kissen zurück. Als würde die Luft Tonnen schwer werden, drückte etwas auf ihren Brustkorb. Um sie herum begann alles so hell zu erstrahlen, dass sie die Augen zukneifen musste. Ihre Brust begann zu brennen, als heizte man sie künstlich auf. Nach wenigen Sekunden nahmen ihr stechende Schmerzen am ganzen Körper die Stimme und die Möglichkeit aufzuschreien. Verzweifelt krallte sie sich in die Laken, versuchte irgendwie dessen Herr zu werden, doch es wurde nur noch schlimmer.
Erst nach einer scheinbaren Ewigkeit, die in Wirklichkeit keine zehn Sekunden angedauert hatte, schwand dieses Gefühl plötzlich. Wie in einem schwarzen Loch verschwand das gleißende Licht, die Schmerzen, die drückende, viel zu schwere magische Präsenz.
Atemlos, halb gelähmt erschlaffte sie.
"Die Siegel sind nun geöffnet. Dein Körper muss sich wahrscheinlich erst an diese enorme Macht gewöhnen, also wäre es besser, wenn du erst einmal schläfst."
Seine Stimme kam von weit, weit weg. Sie klang dumpf und schmerzhaft rational. Sein Verschwinden nahm sie nur noch halb im Aufkommen der Bewusstlosigkeit war.



[OT: wenn du jetzt diverse fragen haben solltest, wäre das toll. das würde bedeuten du denkst mit XD *das lieb mein*
ich hab mir da so bissi was für misia überlegt und hoffe, deine fragen jetzt zu erraten ;)
1. wieso das ganze? wieso helfen die ihr?
ich denke daran, dass misia wirklich eine art drecksarbeit erledigen soll. im reich der dämonen oder wo auch immer ist nämlich gewaltig was am brodeln und dass soll sie beseitigen. unter dem vorwand miel zu retten. also im grunde ist denen miel egal. die rechnen nur damit, dass misia dann gezwungen ist, was zu tun.
2. warum denn siegel?
die kräfte, die sie hat, waren bis jetzt sozusagen zu 75% versiegelt, einfach weil sie sie nicht benötigt. zwangsläufig müssen sie die jetzt öffnen, dass sie genug macht besitzt. und tatsächlich sind 20% noch 'unter verschluss', dass sie nicht womöglich den 'olymp stürmen kann'.
3. woher hat sie denn reine, göttliche kräfte?
hier ist der knackpunkt. denn entgegen ihrem eindruck hat man ihr nicht gottähnliche kräfte gegeben, damit sie die dämonen in schach hält. das wäre rein theoretisch nämlich durchaus möglich. sie würde dann eine art priesterin sein. die kräfte dieses hohepriesters, der sie besucht hat und aller anderen diener der götter, sind anders als ihre. sie hat die wirklichen kräfte einer göttin in vollem umfang in sich. (20% davon noch versiegelt).
und die hat sie von einer göttin in dieser nacht erhalten, die verfolgt wurde und keinen anderen weg sah, als sie in einem menschen zu versiegeln. sie log misia an, dass man ihr so etwas gibt, damit sie in deren diensten arbeiten könnte. in wirklichkeit wollte sie die kräfte nur retten. danach wurde sie von jemand ominösen getötet^^'
die oberen haben davon natürlich wind bekommen und kamen nun in einen echt konflikt. sie kamen an die kräfte nicht mehr ran, weil sie mit misias seele verschmolzen waren. sie konnte sie aber natürlich auch nicht so einfach links liegen lassen. man nahm sie also unter das radar, um immer zu wissen, was sie tut und log ihr weiter vor, sie müsste das alles tun, weil man sie dazu ausgesucht hat. - keiner hat sie ausgesucht. sie war nur zur falschen zeit am falchen ort.
4. warum das -sama als letztes?
dieser hohepriester weiß natürlich woher die kräfte kommen und von wem sie stammen (wirklich von einer nachfahrin der amaterasu). auch mit den noch 20% versiegelten kräften steht misia theoretisch nun über ihm. und trotz des pflichgefühls weiß er das und ist gut erzogen. er konnte sich das auch nur jetzt mal kurz erlauben, weil misia eh nichts erwidern konnte.
5. wieso ist das hundi denn noch am leben? müssten die bösen dämonen ihn niht schon längst zerhakt haben?
hm... das weiß ich auch noch nicht XD fest steht, dass er noch am Leben IST

roman beendet^^''']
~ Mitglied im Elite Clan ~

クロアゲハチョウの様に
誇らしい羽根で飛びたい
くだらないって言わないで
そんな人生がいいの いいの・・・

~ Like the black swallowtail butterfly, I want to fly with proud wings
Without anyone saying, "Get down!", that sort of life would be nice, be nice... ~
Benutzeravatar
Karasu
Beiträge: 551
Registriert: 9. Okt 2003 18:02
Wohnort: Bottom of the Death Valley
Kontaktdaten:

Beitrag von Karasu »

[*von Info erschlagen werd* XD
Danke, gut zu wissen.
...so...nun geht's endlich weiter. Ich persönlich liebe Shioris Verhalten Crawford gegenüber XD Sie is so schön überfrodert. Und endlich hat auch der Schmetterlich mal einen kleinen Auftritt ^^]


Mit einem gequälten Stöhnen schlug Shiori die Augen auf und sah sich um.
Anscheinend war sie am letzten Abend tatsächlich auf ihrer Couch eingeschlafen.
//Gott...was kann einem eigentlich alles wehtun...//
Mit einem weiteren schmerzlichen Geräusch setzte sie sich auf und sah sich in ihrer Wohnung um. Sie streckte sich, hielt dann inne, als sie ein Geräusch aus ihrem Badezimmer hörte.
„Are?“ Mit einem verwunderten Blick auf die Tür erhob sie sich gänzlich und ging auf das Bad zu. Gerade wollte sie eine Hand an die Klinke legen, als die Tür von innen geöffnet wurde.
„Oh, du bist wach, ich wollte dich gerade wecken.“
Shioris Augen weiteten sich erstaunt und sie ging aus Reflex ein paar Schritte rückwärts.
Ihr Gegenüber zog eine Augenbraue nach oben und musterte sie kritisch.
„Alles ok?“
Sie konnte nur leicht nicken, noch immer zu sehr eingenommen von dem Anblick der sich hr bot.
„Ich...dachte nur nicht...dass du jetzt schon...so aussiehst...“, antwortete sie nach kurzen Zögern stockend. „Ich glaub ich brauch nen Kaffee...“, fügte sie dann noch murmelnd hinzu.
Dann wandte sie sich ab und ging in die Küche. Dort atmete sie erst einmal tief durch.
Das musste sie erstmal verarbeiten. Anscheinend hatte sie in den letzten Jahren vergessen, wie Crawford als Mensch ausgesehen hatte – oder sie hatte es verdrängt.
//Das kann heiter werden...//
Es war schon eine Sache für sich, mit einem übergroßen Krähenvogel zusammen zu leben, aber sich jetzt die Wohnung mit jemandem zu teilen, der zumindest dem Äußeren nach ein gutaussehender Japaner Mitte Zwanzig war, machte die ganze Sache gleich noch eine Ecke komplizierter. Zumal Crawford in dieser Form zu ihrem Leidwesen genau dem Typ Mann entsprach, den sie mochte.
//Aber naja, was soll's...//
Mit einem Seufzen machte sie sich daran Kaffee zu kochen.
Wahrscheinlich musste sie sich einfach erst daran gewöhnen sich ihre vier Wände mit einem weiteren „menschlichen“ Wesen zu teilen.
Sie sah von ihrer Arbeitsplatte auf, als sie hörte, wie ihr Begleiter die Küche betrat. Statt einem Handtuch trug er nun immerhin wieder seine Mönchstracht und band gerade sein Haar zu einem ordentlichen Zopf nach hinten.
„Auch Kaffee?“ fragte sie ihn, sich um einen möglichst normalen Ton bemühend.
„Nein danke...Ich denke, ich bleibe bei Wasser...ich muss mich an diesen Körper noch gewöhnen, da sollte ich erstmal keine Experimente wagen...“
„...ok...“
Sie stellte eine Tasse für sich auf den Tisch und nahm dann eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank, um Crawford ein Glas einzuschenken.
Dann setzte sie sich und betrachtete ihn.
„Ich denke, ich werd nachher mal in irgendein Shoppingcenter gehen...wir brauchen normale Klamotten für dich...“, sprach sie dann einen Gedanken laut aus, den sie schon gestern gehabt hatte, als Crawford ihr seine Idee mitgeteilt hatte, wieder menschliche Gestalt anzunehmen.

Etwa zwei Stunden später schlenderte sie langsam durch eine Einkaufspassage in Shibuya. Sie hatte wirklich Glück, dass ihre Eltern ihr einiges an Geld hinterlassen hatten, sodass es nicht wirklich schlimm war, wenn sie durch den Kleidungskauf einige Extraausgaben hatte.
Bisher hatte sie 2 Jeans und einige schlichte, aber gut aussehende Oberteile für ihren Begleiter gefunden. Gerade stand sie vor einem Schaufenster und musterte die darin ausgestellten Pullover und Jacken, als ihr der Gedanke kam, dass sie außer diesen Klamotten nach Möglichkeit auch noch Socken und vor allem Shorts kaufen sollte.
„Oh Mann...“
Mit einem Seufzen drehte sie sich um und stieß postwendend mit einer Person zusammen, die sie anscheinend gerade hatte ansprechen wollen.
„Oh, Shinya. Ohayou!“, begrüßte sie den Blonden mit einem wackligen Lächeln, nahm sichi dann aber zusammen. „Seid ihr gestern gut zu Misia nach hause gekommen?“
Gemeinsam mit dem Engel ging sie langsam weiter.
„Ja. Ich denke sie war ok. Hat nicht viel gesprochen, aber macht nichts.“ Er hielt kurz inne. „Zumindest ihre physischen Wunden sollten sehr schnell verheilt sein.“
Shiori nickte, dann kam ihr eine Idee.
„Sag mal...hast du kurz Zeit?...ich...bräuchte deine Hilfe...“ Shinya sah sie erstaunt an, nickte dann aber.

Eine halbe Stunde später saßen sie zu zweit in einem Café, jeder eine Tasse dampfenden Tees vor sich. Gerade hatte die Jüngere ihm die Geschichte ihres Begleiters erzählt und saß nun schweigend da.
Der Engel nahm einen kleinen Schluck von seinem Getränk und sah sie dann wieder an.
„Ich weiß nicht, ob es dir etwas nützt, aber der Schwalbenschwanz ist wieder hier. Er und sein Wächter sind gestern Nacht wiedergekommen.“
Shiori sah ihn erstaunt an.
„Hab ich gar nicht gemerkt...“
„Naja, er verbirgt seine Aura sehr gut...“ Ein kleines Lächeln spielte um die Lippen des Älteren.
„Jaja, ich weiß...“ Shioris Haltung straffte sich etwas. „Kann es sein, dass er herkommt?“
Shinya sah an ihr vorbei und nickte.
„Ja, da ist er.“
Sie drehte sich um und sah einen zierlichen Japaner, ebenfalls mit blondierten Haaren, allerdings in einem dunkleren Ton als Shinyas, auf sie zukommen. Er warf ihr einen misstrauischen Blick zu, bevor er Shinya freundlich begrüßte.
„Wer ist das?“ fragte der Flügel diesen und nickte in die Richtung der jungen Frau.
„Iwaya Shiori. Hajimemashite.“ Nach einigen Momenten, in denen sich der misstrauische Blick das anderen nicht verändert hatte, fügte sie hinzu: „Ich habe gehofft dich bald zu treffen, Schwalbenschwanzerbe...“
Nun zog Besagter eine Augenbraue nach oben.
„Woher weißt du das?“
Bevor Shiori etwas erwidern konnte, fasste Shinya den zweiten Erben sanft am Arm und zog ihn auf den Stuhl neben sich.
„Shiori ist ebenfalls Flügelträger. Die Erbin des Krähenclans.“
„Was?“ Der Ausdruck den Jüngsten am Tisch wich reinem Erstaunen. Dann nickte er. „Stimmt...Hyde hatte sowas angedeutet...Nishimura Kyo.“ Er nickte ihr ebenfalls zu.
Sie unterhielten sich noch ein paar Minuten, bevor Shiori sich erhob, um den Heimweg anzutreten.
My slashed heart dances, and I question in vain
I just want to be alone right now

.Love Me.

.Abandon Hope.
Benutzeravatar
raitsh van faith
Beiträge: 18
Registriert: 11. Apr 2003 10:23
Wohnort: Meithan
Kontaktdaten:

Beitrag von raitsh van faith »

[OT: ich weiß schon, ich schlage gern um mich XD
hatte shiori misia eigentl ihre handynummer verraten? *kopfkratz* ich nehm's jetzt mal an XD da ich sie für nett hlte, hat sie das bestimmt getan ;)]


Sonnenstrahlen stachen ihr seit einer gefühlten Ewigkeit in die Augen. Ständig hatte sie sich von ihnen weggedreht, was einer unendlichen Aufgabe gleichkam, da sie sich immer wieder, keine viertel Stunde später, wieder zurück, in die gewohnte Haltung, zurück drehte.
Irgendwann war die Sonne verschwunden, sodass sie wieder in einen unruhigen, aber halbwegs tiefen Schlaf gefallen war.

"Was ist..." Unbewusst lies sie ihren Arm durch die Luft sausen, als würde sie jemanden erschlagen wollen. Mit pochender Stirn öffnete sie vorsichtig die schweren Augen. Gegenüber sagte ihr die Uhr, dass kurz nach Mittag war.
"Bitte tötet mich jemand!", murmelte sie in die Laken, die über ihrem Kinn lagen und ihren Körper zerknautsch wie Bandage eine Mumie einhüllten.
Holen Blickes starrte sie an die Decke. Ungelogen jeder Zentimeter ihres Körpers schmerzte. Das schlimmste war aber ihr Kopf und Geist. Ihr war, als hätte sie viel zu lange, Tage und Wochen, in einem dröhnenden Raum voller basslastiger Musik gehockt. Nun war alles in und an ihr abgestumpft und schien um sie herum schien ihr wie durch Pergamentpapier schwammig und undeutlich.
"Kaffee..."
Sie wusst nicht, wie sie es schafft sich aus dem Bett zu quälen und in die Küche zu hiefen, geschwiege denn, wie sie in der Lage war in diesem Zustand die Kaffeemaschine zu bedienen. Anscheinden waren ihre Instinkte das einzige, was keinen Schaden erlitten hatte.
Irgendetwa in ihr schrie nach Nikotin, Alkohol oder sonst welchen Schadhaften Dingen, obwohl sie nichts von dem normalerweise konsumierte. Dieses 'Etwas' wollte einfach das, was von ihr übrig geblieben war, auch noch abtöten.
"Bei allen verfügbaren Göttern dieser Erde!" Halb wütend, halb resigniert trat sie auf den kleinen Balkon heraus, die dampfende Kaffeetasse in der rechten, zitternden Hand. War sie auf einem Tripp? Hatte sie am Abend zwei Flaschen Whiskey allein gelehrt?
Die warme Flüssigkeit brannte wie der besagte Alkohol in ihrer Kehle. Auch wirkte er mehr wie Medizin als eine Droge. Sie seufzte schwer. Die Klamotten, die sie immer noch trug, stanken nach Staub und Rauch.
Missmutig zog sie ihr Hände aus der Rocktasche, ließ es aufklappen und wählte die Nummer, die sie seltsamerweise sich behalten hatte, auch wenn sie noch igendwo auf einem kleinen Zettel stehen musste. Wenn alles in ihr tot war, auch ihr Verstand, dann hatten wohl auch ihre Instinkte ein paar Aufgaben des Gedächtnis übernommen.
Das bekannte Tuten erklang, während sie wieder einen kleinen Schluck nahm.
"Ohayou, Iwaya-san." Sie sah auf ihre Armbanduhr. "Ich weiß, es hat mich bis eben schlafen lassen."
Vor ihr stieß ein Schwarm Krähen aus dem naheliegenden Park in die Luft auf und zog nach Norden ab. Es ließ sie schmunzeln.
"Es tut mir Leid dich so plötzlich zu stören", sprach sie mit leicht belegter, rauer Stimme, "aber ich fühlte mich danach, es wenigstens einem zu erzählen."
~Alles okay? Ist noch irgendetwas gestern geschehen?~
Misia lachte innerlich. "Ja, irgendsoetwas. Ich habe noch überraschend Besuch erhalten. Er wollte zwar keinen Kaffee oder noch bleiben, trotzdem hat er mir ein kleines Geschenk gemacht."
~Du klingt alles andere als glücklich darüber.~
"Hai, so etwas in der Art."
Sie stockte. Ein tiefes, langgezogenes Heulen war zu hören. Ungerührt führte sie die Tasse erneut an die Lippen.
"Gomen, ich muss arbeiten gehen. Ich weiß nicht wo du bist und ob du es spürst. Ich werde nicht lang brauchen. Schick mir einfach später eine Nachricht, dass ich dich dann finden kann."
Sie wartete Iwayas Antwort nicht ab, sondern klappte das Handy einfach zu und trat wieder in die Wohnung zurück. Drinnen zupfte sie sich neue Sachen aus dem Kleiderschrank, machte einen kurzen Abstecher über das Badezimmer und kehrte wenig später auf den Balkon zurück.
Ehe sie die Schiebetür vollständig schloss, legte sie ein kleines Stück Papier zwischen die Rahmen, um die Tür so später auch von Außen wieder öffnen zu können.
Sie seufzte schwer. Hatte sie sich etwa so schnell mit ihrem Schicksal abgefunden?
Ein undeutliches Schulterzucken war zu erkennen, ehe sie mit einem kräftigen Satz ihrem Weg über die Dächer in Richtung Shibuya nahm.

Sie stand auf einem Hochhausdach, direkt über dem Eingang auf das Dach, an die nadelartige Sendeantenne gelehnt und sah über die vielen Dächer hinweg. Wenn man lang genug hier verweilte, wurde man ungewohnt ruhig und furchtlos, als würde eine fremde, starke Macht einem jedwede Sorgen und Ängste nehmen. Und wenn man noch länger stand und später zum Rand des Daches lief hatte man auch keine Angst mehr zu springen.
Misia stieß etwas Luft aus.
Was war nur mit ihrem einst so einfachen, unspektakulären Leben geschehen? Seit sie denken konnte, hatte sie eine besondere Beziehung zum Feuer gehegt. Doch plötzlich war dies vollkommen zurück gestellt worden.
Ihr Blick fiel über ihre Schulter, dorthin, wo ein paar Meter weiter der tote Körper des Dämons sich langsam auflöste. Zoll für Zoll verschwand seine Hülle im Himmel, als wäre nie etwas von ihm gewesen. Das einzige, was übrig blieb, war der lange Speer mit der schlanken Klinge, die ihn zu fall gebracht hatte.
Wehmutig riss sie sich von dem glitzernden Anblick der Häuser los, sprang vom Treppendach und trat zu dem Speer, der länger wie sie selbst war. Ein leichtes tippen mit den Fingern ließ auch ihn verschwinden.
Ihr war komisch. Dass hier auf dem Hochhaus etwas geschehen sein sollte konnte niemand mehr auch nur ahnen.
Es war so einfach gewesen... Es war ihr fast falsch vorgekommen, wie sie den Dämon gesehen hatte, der Speer in ihren Händen erschienen war und keine fünf Sekunde später der tote, riesenhafte Körper auf dem Dach gelandet war.
Es war zu einfach gewesen.
Nun war ihr seltsam melancholisch zumute und sie wusste nicht einmal, woher dieses Gefühl kam.

[OT: kann es sein, dass dieser post leicht sinnlos ist?^^']
~ Mitglied im Elite Clan ~

クロアゲハチョウの様に
誇らしい羽根で飛びたい
くだらないって言わないで
そんな人生がいいの いいの・・・

~ Like the black swallowtail butterfly, I want to fly with proud wings
Without anyone saying, "Get down!", that sort of life would be nice, be nice... ~
Antworten