Wolfsstämme 2.0

Moderator: Plexsus

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Aguara
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Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Aguara »

Àira am Eingang der großen Hütte, die sie sich mit ihren Eltern und ihrem Bruder teilte und kontrollierte dei Sehne ihres Bogens. Sie und Barco waren zur Nachtwache eingeteilt, sie war zwar langsam der Meinung das diese Wachen überflüssig waren, doch seit dem Kampf mit den Canus`alea wollten ihre Eltern darauf nicht mehr verzichten. Sie hatte das alles noch nicht mitbekommen, da sie erst einige Jahre danach geboren wurde. Doch die Geschichte über die Grauen Wölfe wurde immer noch vor dem schlafen den Welpen erzählt. Sie stand auf und ging zum Dorfrand, die Sonne war bereits fast untergegangen und ließ den Himmel hinter den Baumkronen hell rot erleuchten. Sie ließ sich am Außerhalb des Dorfes an einen Baum sinken und sah in den Wald, diese Nachtwache war immer so sterbens Langweilig.
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Elenya
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Elenya »

Barco gähnte und kratze sich gemütlich am Kopf. Àira kam mal wieder zu spät, aber was sollte man von der Jugend auch erwarten. Irgendwo konnte er es verstehen, dass sie sich so dagegen sträubte. Schließlich war sie damals nichts dabei gewesen, als die Grauen Wölfe das Massaker angerichtet hatten. Es waren nun schon Jahre vergangen, doch wissen konnte man nie. Und wollen wir mal ehrlich sein, Barco war nicht mehr der jüngste. Um genau zu sein war er einer der ältesten Wölfe in diesem Dorf. Was sollte er denn anderes machen, wenn die Nachtwache auf einmal abgeschafft wurde? Das Alter hatte ihn langsam werden lassen. Seine Augen und Ohren waren auch nicht mehr das was sie einmal waren. Hier am Dorfrand zu stehen war das Einzige was er noch machen konnte und bewahrte ihn davor nutzlos zu werden. Wofür er mehr als dankbar war. Nachdem Àira endlich gekommen war, tadelte Barco sie mit einem schiefen lächeln "Du bist zu spät Kleine.." grummelte er ihr zu.
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Yosemite
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Yosemite »

Plötzlich zerriss ein lautes Heulen die Stille der Nacht. Es war eine ungewöhnlich tiefe Stimme und diese Stimme ließ einem immer noch einen Schauder über den Rücken laufen, obwohl dieses Heulen von Schmerz und Klage sprach. Zunächst hatten sie den Eindruck von diesem Heulen eingeschlossen zu sein, daß es von allen Seiten gleichzeitig käme, aber als sie den Kopf in verschiedene Richtungen drehten stellte sich heraus, daß der Wolf, der es ausstieß, in Richtung von Socons verlassener Hütte sein mußte. Das Heulen riß jäh ab und endete nicht wie ein normales Heulen enden würde.
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Aguara
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Aguara »

Àira sprang auf und sah Barco erschrocken an. Sie zögerte keine weitere Sekunde und lief in den Wald, als sie klein war hatte sie oft mit den anderen Welpen in der nähe der Hütte gespielt, daher wusste sie ganz genau wo sie am schnellsten dorthin kam. In wenigen Minuten war sie dort, hielt sich jedoch hinter einem Baum versteckt um zu sehen wer dort geheult hatte. Das Licht wurde zwar rasch weniger doch die letzten Sonnenstrahlen die den Himmel erhellten ließen ihr den Blick auf einen ihr unbekannten Wolf. Sie spannte einen Pfeil in den Bogen und zog die Sehne bis zu ihrem Kinn, dann nahm sie ihn ins Viesier. Einmal weil sie ihn nicht kannte und er gefährlich sein könnte und weil sie nicht wusste ob jemand oder etwas ihn verletzt hatte und dieser noch in der nähe war.
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Elenya
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Elenya »

Barco schien für einen kurzen Moment wie betäubt. Erst als die junge Wölfin in den Wald sprintete, kam er wieder zu sich. Mühsam brachte er seine alten Knochen in Bewegung, um Àira zu folgen. Keuchend stapfte er durch die Dunkelheit. Blinzelte um etwas mehr erkennen zu können. Barco kannte diese Hütte und auch die Zeit, als sie noch bewohnt wurde. Nur war er lange nicht mehr hier gewesen, so dass ihm der Weg beschwerlicher als sonst vorkam.
Ein ganzen Stück nach Àira kam er an der Hütte an. Sein Atem ging schwer und sein Herz fühlte sich an als wollte es aus seiner Brust springen. Wieder blinzelte er in die Dunkelheit und erkannte eine riesige Gestalt in der Ferne.
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Yosemite
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Yosemite »

Der riesige weiße Wolf hockte zusammengesunken an der Wand neben dem Eingang der Hütte. Er regte sich nicht und es roch stark nach Blut. Sie sahen, daß sein ganzes Gesichtsfell sowie seine linke Seite rot von Blut waren. Auf seiner Schnauze klafften drei häßliche Kratzwunden, die von der natürlichen Spannung der Kopfhaut weit aufgezogen wurden. Vieles von dem Blut in seinem Fell war schon angetrocknet, aber es lief auch noch frisches nach. Er rührte sich überhaupt nicht - fast schien es, daß er das Bewußtsein verloren hatte.
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Aguara
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Aguara »

Sie sah kurz zu Barco ehe sie vorsichtig hinter dem Baum vortrat und den verletzten Wolf musterte. Sie sah sich um lauschte und witterte die Luft ob noch irgendjemand in der Nähe war. Den Bogen jedoch weiterhin auf den Wolf vor ihr gerichtet. Sie stand noch ein paar Meter von ihm entfernt und sah sich die wunden an. *Sie müssen unbedingt versorgt werden, er scheint schon etwas länger damit herumzulaufen* Dachte sie und war sich nicht sicher ob sie ihre Waffe sinken lassen sollte. "Hallo? Seit ihr wach"? Fragte sie langsam aber mit fester Stimme.
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Elenya
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Elenya »

Barco erwiderte den Blick der Wölfin. Bedächtig folgte er ihr zu dem riesigen, muskelbepackten Wolf. Der beißende metallische Geruch des Blutes, ließ Barco die Nase rümpfen. Es vernebelte seine Sinne und ihm schwindelte leicht. Seitdem damals die Grauen angegriffen hatten, ertrug er den Geruch von so viel Wolfsblut nicht mehr.
Mit zusammengekniffenen Augen musterte er den Wolf. Blut verklebte sein weißes Fell. Die Wunde in seinem Gesicht, klaffte auf wie eine Schlucht und entstellte ihn, so dass Barco in dem Moment nicht sagen konnte wie er wohl ausgesehen haben mochte. "Der sieht nicht gut aus..." murmelte Barco vor sich hin und trat näher. "Da hat er sich ja gut was eingefangen..."
Schon viele Wunden musste Barco versorgen. Diese war hässlich, aber nicht lebensbedrohlich. Zumindest, wenn man sie rechtzeitig versorgt hätte. Er erkannte die Entzündung im Fleisch sofort. Aus Eingetrockneten Stellen an der Wunde, die durch die geschwollene, angespannte Haut immer wieder erneut aufrissen, trat wässriges, eitriges Blut hervor.
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Yosemite
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Yosemite »

Der große Wolf reagierte nicht auf sie, er schien tatsächlich das Bewußtsein verloren zu haben. Das Blut an seiner linken Seite konnte nicht von der Gesichtsverletzung stammen, daß sah Barco sofort. Dafür war es viel zu viel, also hatte er offenbar noch eine Wunde, die unter seinem Panzer verborgen lag und die eigentlich lebensbedrohliche Verletzung darstellte.
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Aguara
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Aguara »

Aira ließ den Bogen sinken und kniete sich vor ihn. "Barco wir müssen ihn ins Dorf bringen....". Erklärte sie und überlegte. "Sieh dir seine Wunden genauer an ich laufe zurück und hole hilfe, alleine bekommen wir diesen riesigen Kerl nicht dahin". Erklärte sie und sprang wieder auf. Dann lief sie auch schon los. Im Dorf angekommen trommelte ein paar Männer zusammen, die anderen Bewohner waren in heller Aufregung. Zusammen mit 3 anderen Wölfen kam sie zurück, vorsichtig traten sie an den weißen Wolf heran um ihn zu tragen. Aira trat zu Barco. "Wird er wieder"? Fragte sie ihn ruhig.
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Elenya
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Elenya »

Barco sah den weißen abschätzend an. Ihn ins Dorf zu bringen hielt er für keine gute Idee. Der Weg war weit und ihn den ganzen Weg zu tragen könnte es nur schlimmer statt besser machen. Während Àira zurück ins Dorf gerannt war, befreite er den weißen Riesen von seiner Panzerung. Bein Abnehmen blieb Blut und Fell daran haften. Barco achtete darauf, die unbekannte Wunde nicht weiter aufzureißen. Behutsam legte er die Rüstung bei Seite und schaute sich in der Hütte um. In 10 Jahren hatte die Natur sie langsam zurückerobert, aber das Bett schien noch stabil zu sein.
Gerade als er wieder nach Draußen trat, kam Àira mit drei starken Wölfen zurück. "Bring ihn nicht ins Dorf, sondern erst einmal hier hinein. Ganz vorsichtig bitte! Wir wissen nicht was er noch für Verletzungen hat. Stützt seinen Kopf und achtet auf die Wunde an seiner Seite." gab er Befehle und schaute dann die junge Wölfin an "Mal gucken, aber er scheint ein zäher Kerl zu sein, wenn er sich damit die ganze Zeit rumgeschleppt hat. Die Wunden müssen gereinigt werden. Wir brauchen also Wasser, Näh- und Verbandmaterial und am besten sagst du deiner Mutter bescheid, dass sie Kräuter vorbereitet, ja?" fragte er sie "Ach und ich brauche ein scharfes Messer.. Ich muss sein Fell an der Bauchwunde entfernen."
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Aguara
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Aguara »

Die junge Wölfin nickte und zog ihr Messer aus dem Futteral und übergab es Barco. "Heute Früh frisch geschliffen"! Erklärte sie und lief los nachdem er das Messer ansich genommen hatte. Ihre Eltern warteten bereits am Dorfeingang und sahen ihr besorgt entgegen. "Was ist da genau passiert"? Fragte ihre Mutter sofort. "Wir haben einen verletzten Wolf gefunden, Barco sagte du sollst Kräuter vorbereiten. Er hat einige Wunden im Gesicht und eine große an der Flanke"! Erklärte sie und Diliara machte nach kurzem zögern kehrt um alles vorzubereiten. "Das war gefährlich Tochter! Du hättest jemandem von uns bescheid geben müssen"! Sagte Elradriel und sah sie streng an. "Vater ihr habt mich zur Nachtwache eingeteilt, es war meine Aufgabe dem nachzugehen, behandel mich nicht immer wie ein Welpe. Ich bin nämlich keiner mehr"! Sagte sie und drehte sich um. Sie hatte keine Lust auf eine Standpauke, obwohl sie nur ihre Aufgabe gemacht hatte, war es doch wieder falsch. Sie lief zurück zu der Hütte und spähte durch den Eingang zu Barco.
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Elenya
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Elenya »

Als Àira durch den Eingang spähte, lag der Weiße bereits auf dem Bett in der Hütte. Licht flackerte an der Wand und alle Utensilien lagen fein säuberlich auf einen kleinen Tisch. Mit einem Tuch wusch Barco vorsichtig die Wunden aus. Hin und wieder zuckte der Riese, wachte jedoch nicht auf. Die Verletzungen waren Tief. Die Kratzspuren in seinem Gesicht verfehlten nur knapp die Augen und durch die dünne Haut, die kaum ein Widerstand war, wurde der Knochen in Mitleidenschaft gezogen. Doch die Wunde an seine Flanke war viel schlimmer. Es war ein tiefer Schnitt, der durch die Muskeln gedrungen war, tief ins Fleisch hinein. Auch die letzte Rippe wurde wahrscheinlich beschädigt, aber das vermochte Barco nicht so genau zu sagen. Nachdem er die Wunden so gut es ging gesäubert hatte, begann er mit den Messer die Haare an seiner Flanke um die Wunde herum zu entfernen.
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Yosemite
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Re: Wolfsstämme 2.0

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Obwohl der große Weiße nicht erwachte, ließ er immer wieder ein bedrohliches, tief aus der Kehle kommendes, tiefes Knurren vernehmen. Plötzlich schnellte im Fiebertraum seine rechte Pranke vor und verfehlte Barco nur um Haaresbreite. Sein Puls war merklich geschwächt.
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Re: Wolfsstämme 2.0

Beitrag von Aguara »

Àira trat zu den beiden und hielt die Arme von dem weißen Wolf. "Ich frage mich woher er kommt"? Dachte sie laut und musterte den Wolf. Der Rüstung zu folge musste er sicher einige Abenteuer erlebt haben, sie wollte auch oft losziehen ein aufregenderes Leben führen. Aber sie konnte auch nicht ihre Famielie, ihren Stamm im Stich lassen.
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